Berlin/Potsdam. Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst bedeutet deutlich mehr Geld für die Beschäftigten. Wie die Lohnanstiege jetzt ausfallen.

Der Tarifstreit für rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes ist beendet. Am späten Samstagabend einigten sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften in Potsdam auf einen "historischen" Tarifanstieg. Wer jetzt wie viel Geld bekommen soll – ein Überblick.

Öffentlicher Dienst: So hoch soll die Einmalzahlung ausfallen

Zunächst steht eine Einmalzahlung von insgesamt 3000 Euro an. Diese ist steuer- und abgabenfrei und soll die Auswirkungen der Inflation und der gestiegenen Energiepreise abdämpfen. Im Juni sind die ersten 1240 Euro fällig. Dann gibt es von Juli bis Februar 204 monatlich 220 Euro (8 x 220 Euro = 1760 Euro).

Öffentlicher Dienst: Sockelbetrag vereinbart

Desweiteren sieht die Vereinbarung vor, dass es ab März 2024 zusätzlich einen Sockelbetrag von monatlich 200 Euro brutto gibt. Es folgt eine anschließende Erhöhung von 5,5 Prozent – mindestens aber 340 Euro mehr brutto. Die Laufzeit des neuen Vertrags beträgt 24 Monate.

Tarifabschluss: Für diese Branchen gilt er

Der erzielte Tarifabschluss gilt für sehr viele Branchen – unter anderem für Frauen und Männer, die als Erzieher, Busfahrer, Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Kranken- und Altenpfleger, Verwaltungsangestellte, Klärwerksmitarbeiter, Förster oder Ärzte arbeiten. Es geht um das Einkommen von über 2,4 Millionen Tarifbeschäftigten der kommunalen Arbeitgeber und 134.000 des Bundes.

Öffentlicher Dienst: Was verdienen Pflegekräfte, was Müllwerker?

Verdi-Chef Frank Werneke sagte: "Das ist die größte Tarifsteigerung in der Nachkriegsgeschichte im öffentlichen Dienst." Runtergebrochen auf einzelne Berufszweige bedeutet das:

  • eine Pflegekraft bekommt eine monatliche Entgeltsteigerung von 400 Euro
  • ein Müllwerker oder eine Müllwerkerin von 357 Euro
  • das ist ein Plus von 13,4 Prozent
  • eine Reinigungskraft im öffentlichen Dienst verdient nun 360 Euro beziehungsweise 13,6 Prozent mehr Gehalt im Monat

Öffentlicher Dienst: Das kostet die Tarifeinigung

Die Gesamtkosten der Einigung belaufen sich allein für den Bund auf rund 4,95 Milliarden Euro. Die Kommunen gehen gar von einem Vielfachen dieser Belastung aus. Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, sprach vom "teuersten Tarifabschluss aller Zeiten". Die schon klammen Städte und Gemeinden werde der Abschluss rund 17 Milliarden Euro kosten.

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