Braunschweig. Die Anteilnahme ist groß: Am Freitag läuten alle Kirchenglocken. Am Samstag findet eine Kundgebung statt. Am Montag folgt eine Friedensveranstaltung.

Der Krieg in der Ukraine macht fassungslos. Am Freitagabend sollen daher um 18 Uhr alle Glocken klingen. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Braunschweig (ACK) hat sich dem Appell des Landesbischofs der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig angeschlossen. Alle Mitgliedskirchen sind aufgerufen, ihre Glocken zu läuten und ihre Türen für Friedensgebete zu öffnen.

„Ob katholisch, evangelisch oder orthodox, ob landeskirchlich oder freikirchlich organisiert – wir gehen davon aus, dass die Menschen unserer Stadt am Freitagabend an vielen kirchlichen Orten zusammenkommen werden, um miteinander für den Frieden zu beten“, heißt es in der Pressemitteilung der ACK.

Mahnwache und Kundgebung am Samstag: Die Waffen nieder, stoppt den Krieg!

„Die Waffen nieder, stoppt den Krieg! Frieden für die Ukraine und ganz Europa!“ Unter diesem Motto findet am Samstag, 26. Februar, um 13 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit eine Mahnwache mit Kundgebung statt. Die Gewerkschaft Verdi ruft dazu.

„In den letzten Wochen hatte die Russische Föderation unter Ausnutzung einer großen militärischen Übermacht und unter dem Deckmantel falscher historischer Herleitungen nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 die Souveränität der Ukraine in Frage gestellt“, so Verdi-Bezirksgeschäftsführer Sebastian Wertmüller.

„Mit der völkerrechtswidrigen Anerkennung der sogenannten ,Volksrepubliken’ im Donbass und der Übernahme ihrer weitergehenden territorialen Ansprüche, verbunden mit dem Einmarsch russischer regulärer Truppen wurde der Frieden in Europa schwerwiegend gebrochen“, sagt er. „Dies bedeutete den Abbruch langjähriger diplomatischer Bemühungen zur Lösung von Bürgerkrieg und Grenzkonflikt. Nun ist die Russische Föderation zur nackten Gewaltpolitik übergegangen.“

Langfristigen Frieden in Europa werde es nur geben, wenn Großmachtstreben, Nationalismus, Chauvinismus und Autoritarismus in allen Ländern überwunden werden. „Wirtschaftliche Kooperation und kultureller Austausch auf Augenhöhe zwischen großen und kleinen Staaten können die Wunden der Geschichte heilen“, betont Wertmüller. „Deutschland als Nachfolgestaat des NS-Regimes trägt dafür eine besondere Verantwortung.“

Braunschweiger Jugendparteien- Wir stehen für die Ukraine!

„Lichter für den Frieden“ werden am Montag vor dem Rathaus angezündet

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und die Stadt Braunschweig veranstalten am Montag, 28. Februar, um 17 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit eine Friedensveranstaltung anlässlich des militärischen Angriffs Russlands auf die Ukraine. Das kündigt die Stadtverwaltung an.

Zunächst wird Oberbürgermeister Thorsten Kornblum eine kurze Ansprache halten, danach spricht Propst Lars Dedekind ein Friedensgebet. Ein Trompeter wird die Aktion musikalisch umrahmen. Anschließend haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Kerzen zu entzünden und auf den Stufen des Rathauses abzustellen. Alle Braunschweigerinnen und Braunschweiger sind zu der Veranstaltung eingeladen. Es wird gebeten, Abstände einzuhalten und FFP-2-Masken zu tragen.

Oberbürgermeister Kornblum: Stadt befasst sich bereits mit Frage der Flüchtlingsaufnahme

„Ich bin tief bestürzt über die jüngste Entwicklung“, so Oberbürgermeister Kornblum in der Pressemitteilung. „Alle Versuche einer friedlichen Lösung haben sich zerschlagen. Es findet ein offenbar großflächiger Angriff auf einen souveränen Staat, die Ukraine, statt. Das ist auch ein Angriff auf die Friedensordnung in Europa und weltweit. Mit der Aktion ,Lichter für den Frieden’ setzen wir ein Zeichen, dass wir das nicht hinnehmen wollen.“

Konflikte könnten nie mit Krieg gelöst werden, so Kornblum, sondern nur durch friedlichen Dialog. „Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine, denen großes Leid geschieht. Wir sind in Gedanken bei ihnen und auch bei den Ukrainern in Deutschland und hier bei uns in Braunschweig. Der Konflikt muss beendet werden!“

Kornblum sagte, auch die Stadt Braunschweig befasse sich bereits mit der Frage der Flüchtlingsaufnahme. Bereits am Freitag, 25. Februar, wird er um 10.45 Uhr die Flagge der „Mayors for Peace“ hissen. In dem Bündnis sind 700 deutsche Städte Mitglied, darunter auch Braunschweig.

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