Hehlingen. Der Verein Landvolk Gifhorn-Wolfsburg und der Nabu suchen wieder Paten für ihr Blühflächen-Projekt in Wolfsburg.

Für so ein ungewöhnliches Jahr sei das Projekt richtig gut gelaufen. Das meinte Michael Kühn vom Naturschutzbund (Nabu) in Wolfsburg am Dienstagabend auf einem Feld zwischen Hehlingen und Almke. Dort traf er sich mit Landwirt Michael Germer aus Glentorf und Klaus-Dieter Böse vom Landvolk Niedersachsen. Dort, wo sonst Roggen und Raps wachsen, blüht es kräftig, auch jetzt noch. Germer und Kollegen haben insgesamt 20000 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche für ein Blühpaten-Pilotprojekt zur Verfügung gestellt. Die Initiatoren, der Nabu und das Landvolk, haben es „Wir machen Wolfsburg bunter“ genannt. Ein Hektar liegt zwischen Hehlingen und Almke, dort, wo der Rotmilan sein Revier hat, abseits der Hauptverkehrsader Richtung Königslutter. Die andere befindet sich im Kerksiek. Die drei Herren hoffen, dass es auf beiden Flächen auch im nächsten Jahr wieder blüht. Doch das liegt an den Menschen in Wolfsburg. Sie sollen als Paten auftreten und Geld geben. Der Bereich zwischen Hehlingen und Almke ist ganz besonders. Michael Kühn schwärmt von Biodiversität, unterschiedlichen Wachstumsstufen, kleinflächigem Anbau, und dann der Blühwiese – wertvolles Land für die Tierwelt. Erst im Februar wird die Wiese neu bestellt. „Das ist besonders wertvoll, denn sie bietet Tieren auch im Winter Versteckmöglichkeiten und Nahrung“, so Kühn.

Ganz selbstverständlich sind Projekte, wie Blühwiesen nicht, zumindest nicht in dieser Art, denn: „Die Wiese habe ich zusätzlich zum regulären Greening angelegt“, erklärt Landwirt Michael Germer. Unter Greening verstehen die Experten Naturschutzmaßnahmen, zu denen die Landwirte verpflichtet werden: Brachflächen oder auch Blühstreifen gehören unter anderem dazu. Germer verzichtet zugunsten der Artenvielfalt auf einen Teil seiner Anbaufläche, darum: „Man kann von einem Landwirt nicht erwarten, dass er das kostenlos macht, denn eigentlich lebt er vom Anbau auf seinem Land“, sagt Michael Kühn.