Nordsteimke. Weihnachtsmarkt und Tannenbaumverkauf sind im Hof geplant. Günther Graf von der Schulenburg sagt: „Ich will nicht nur ein Baulandlieferant sein.“

700 Einwohner hatte der Ort, als Günther Graf von der Schulenburg selbst noch im Dorf zur Schule ging. Gut 2.500 hat Nordsteimke aktuell. Mehr als 9.000 sollen hinzukommen, wenn das Baugebiet Sonnenkamp umgesetzt wird. „Ich bin ja selbst an der Wohnraumpolitik nicht ganz unschuldig, dadurch, dass ich Baulandlieferant für die Stadt bin und den Boden für Wohnungsbau verkauft habe“, erklärt von der Schulenburg, der nicht zuletzt dadurch auch eine Verpflichtung für sich selbst sieht. „Es muss jetzt darum gehen, Bewährtes zu erhalten, die Geschichte und den Charakter Nordsteimkes zu betonen und auch das Rittergut weiter für die Allgemeinheit zu eröffnen.“ Im Detail geht es zum einen um den weiteren Ausbau des Ritterguts zu Wohnungen, weiteren Tagungsräumen, den Umbau der großen Scheune in einen Veranstaltungsort. Schulenburg: „Das Erntefest auch einmal hier veranstalten, in der Adventszeit einen Weihnachtsmarkt im Hof des Ritterguts anbieten und Christbäume zu verkaufen – das alles gehört dazu.“ Ausflügler sollen per Rad aus der Stadt kommen, im Restaurant essen können – das Gut soll sich als guter Gastgeber zeigen, so der Plan. Von der Schulenburg, auch Patron der Nicolai-Kirche schwebt zudem vor, das christliche Leben im Ort räumlich auszubauen. Das Gebäude der Grundschule, die ins Neubaugebiet Sonnenkamp umzieht, soll fürs Gemeindeleben hinzugezogen werden. Den Fokus auf Landleben und Pferdesport, der auf dem Rittergut Tradition hat, zu legen, das soll sich auch in den Bezeichnungen der Tagungsräume zeigen: Sattelkammer und Pferdestall werden sie heißen, die Tagungspauschalen sind unter Einspänner, Zweispänner, Vierspänner zu buchen. Das Gut und die Nordsteimker Schweiz waren zur Jahrtausendwende Austragungsorte der Geländeprüfungen im Rahmen der Viererzug-Weltmeisterschaften und bei nationalen Gespannmeisterschaften.