Neuhaus. 30 Zuhörer kommen zum literarisch-gesellschaftspolitischen Abend mit Schriftstellerin Mudzgan Schaffa.

Sylvia Mosur stellte die (Kurz-)Biografien von sechs Frauen vor, die aus Afghanistan geflohene Schriftstellerin Mudzgan Schaffa las von ihr verfasste Gedichte – erst auf Farsi, dann auf Deutsch: So im Dialog gestaltete sich der literarisch-gesellschaftspolitische Abend der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen-Ost am Donnerstag in der Burgallee 6 mit dem Titel „Frauenstimme(n) – eine Lesung, eine Bewegung, eine Begegnung“, an dem 30 Zuhörer teilnahmen.

„Mudzgan Schaffa schreibt Literatur, die mich emotional berührt“, gesteht Mosur, „der Klang ist zwar süß, aber der Inhalt hat Kraft ohne Ende.“ Und tatsächlich. Mudzgan Schaffa klagt den Schöpfer an: „Oh Herr, nichts hast du unternommen gegen die Ungerechtigkeit. Jahrtausende sind vergangen und immer noch verlieren Tausende Kinder ihre Mütter. Nie hast du auf meine Fragen geantwortet.“ Untermalt mit für deutsche Ohren orientalisch klingender Musik haucht die 1977 in Kabul Geborene zuerst die Worte – fast, als ob sie bete. Dann wird sie strafender, schärfer, zischt am Ende nur noch. Keine Wunder, hat Masur ihr doch zuvor bescheinigt: „Da ist eine ganz tolle Frau aus Afghanistan zu uns gekommen, mit einer ganz gewaltigen Stimme.“