„Ich kann es nicht mehr hören, wenn der RKI-Chef vor schlimmen Weihnachten warnt.“

Die Inzidenzen in Wolfsburg erreichen unbekannte Höhen. Über 300 lag der Sieben-Tage-Wert am Samstag und Sonntag, auf die fast unvermeidlichen Nachmeldungen vom Wochenende darf man gespannt sein. Die Arbeitnehmer sitzen, so sie können, im Homeoffice und tragen den zweiten Winter in Folge ihre alten Klamotten auf, oder sie dürfen darauf hoffen, sich am Band, in Klassen mit 30 Schülern oder bei ihren Patienten nicht anzustecken. Der Handel leidet (noch?) nicht unter Beschränkungen, sondern bedauert nur, dass verunsicherte Kunden nicht kommen. Das alles wäre vermeidbar gewesen, wenn die alte Regierung beizeiten – zum Beispiel im Juli – eine Impfpflicht eingeführt hätte. Aber der Hintern, den man in der Hose haben müsste, um einer lautstarken Minderheit zum trotz das einzig Erfolgversprechende zu tun, fehlte wohl. Wahlkampfbedingt oder chronisch? Ich kann es nicht mehr hören, wenn der RKI-Chef vor schlimmen Weihnachten warnt. Schlimm ist nicht Weihnachten im kleinen Kreis. Schlimm ist, wenn die Einzigen, die etwas tun können, so tun, als könnten sie nichts tun.

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