Hinter der Garage stapeln sich die Säcke mit Grünabfällen – bis ich das alles mit der grünen Tonne entsorgt hätte, wäre es wohl schon 2021.

Eine Woche vor dem Abflug kam die erwartete, endgültige Absage des Reiseveranstalters. Aus dem geplanten Müßiggang am Mittelmeerstrand im Osterurlaub wurde nichts. Stattdessen krempelten meine Frau und ich zwei Wochen lang den Garten auf links. Ich behaupte, dass ich nun jede Ecke kenne. Tonnenweise habe ich Erde ausgeschaufelt und durchgesiebt, um alte Wurzeln und Unkraut zu entfernen. Der Rasen wurde vertikutiert und in Ungnade gefallene Sträucher exekutiert. Solange Baumschulen und Baumärkte geöffnet hatten, wurde dafür rangeschleppt, was noch in den Kofferraum passte. Mit den Massen an Mulch und Blumenerde könnte man leicht einen Oderdamm bauen. So schön wie in diesem Jahr wird der Garten wohl nie wieder. Allerdings stapeln sich jetzt hinter der Garage die Säcke mit Grünabfällen – bis ich das alles mit der grünen Tonne entsorgt hätte, wäre es wohl schon 2021. Beim Nachbarn fragte ich schon vorsichtig an, ob bei ihm in seiner Tonne noch Platz wäre – „keine Chance, die leidet auch an Überfüllung“, war seine Antwort! Auf mein Wehklagen, dass ich die Grünabfälle bald nachts abtransportiere und in den Wald kippe, warnte er mich, dass ich bloß nicht zu viele Helfer mitnehmen soll: „Denk an Corona und Strafzahlungen.“

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