Wolfsburg. Am Zentrum für Entwicklungsdiagnostik und Sozialpädiatrie (Zeus) am Klinikum Wolfsburg ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Das sind die Gründe.

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Kranke Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren werden im Zentrum für Entwicklungsdiagnostik und Sozialpädiatrie (Zeus) am Klinikum Wolfsburg behandelt. Mit Abflauen der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage der jungen Patienten deutlich an. „Wir hatten innerhalb eines halben Jahres eine Verdopplung der Anmeldezahlen“, sagt Dr. Peter Möller, Chefarzt des Zentrums für Entwicklungsdiagnostik und Sozialpädiatrie, und fügt hinzu: „Erst als die Kinder wieder in den Schulen, Kitas und Sportvereinen waren, fielen die Defizite auf – Adipositas, stundenlanger Medienkonsum, Sprach- und soziale Störungen, Einsamkeit, Ängste oder Depressionen. Diese Probleme aus der Pandemie sind längst nicht vorbei, sondern werden die Kinder und uns Ärzte noch viele Jahre beschäftigen.“

Wolfsburger Kinderärzte am Zeus: Corona-Pandemie hat jahrelange Auswirkungen auf Kinder

In Folge 28 des Gesundheitspodcast „Auf Herz und Nieren“ erklären Dr. Möller und Oberärztin Anne Schulz, wie die Kinderärzte und Neuropädiater am Zeus in Wolfsburg den kranken Kindern und Jugendlichen helfen. Die Spannbreite der Erkrankungen und Auffälligkeiten reicht von Fehlbildungen, Nerven- oder Muskelerkrankungen, Sprachstörungen, Autismus, ADHS, Misshandlung oder Verwahrlosung bis hin zu Hirntumoren.

Das komplette Interview mit Dr. Peter Möller und Dr. Anne Schulz vom Zeus am Klinikum Wolfsburg lesen Sie hier.

„Häufig treten solche Probleme nicht einzeln, sondern in Kombination auf. Wir bieten aber zum Beispiel auch Spezialsprechstunden für Down-Syndrom, fetales Alkohol-Syndrom, (Auswirkungen eines starken Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft auf das Kind, Anm. d. Red.), Epilepsie oder Kopfschmerzen an. Etwa ein Drittel bis ein Viertel unserer Patienten zählen zur Kategorie ,seltene Erkrankung‘“, erläutert Dr. Möller.

Epilepsie ist ein Behandlungsschwerpunkt am Klinikum Wolfsburg

Dr. Anne Schulz ist Spezialistin für die Behandlung von Epilepsie. Das ist eine Funktionsstörung des Gehirns. Diese Störung führt dazu, dass man regelmäßig epileptische Anfälle entwickeln kann. Ursache ist, dass sich gleichzeitig viele Nervenzellen plötzlich elektrisch entladen. Dr. Schulz betont: „Epilepsie ist eine chronische, nicht ansteckende Krankheit, die absolut nichts mit einer Geisteserkrankung zu tun hat. Dieses Vorurteil gibt es nach wie vor.“

Tag der Epilepsie: Info-Veranstaltung am Klinikum Wolfsburg

Das Klinikum Wolfsburg (Sauerbruchstraße 7) lädt anlässlich des Tages der Epilepsie zu einer Infoveranstaltung am Donnerstag, 5. Oktober, von 15.30 bis 17.30 Uhr in den Raum Niedersachsen ein. Angesprochen sind Eltern, Therapeuten, Ärzte und Pflegekräfte. Gezeigt wird unter anderem, wie eine EEG-Ableitung in der Praxis erfolgt, außerdem gibt es Tipps für die Erste Hilfe bei einem Krampfanfall.