Wolfsburg. Das präsentiert das Scharoun-Theater Wolfsburg im Oktober zum 50. Geburtstag.

Das Scharoun-Theater wird am 5. Oktober 50 Jahre jung – „für jedes andere Theater ein Geburtstag, der schon lange oder noch viel länger zurückliegt, für die junge Stadt Wolfsburg aber, die kürzlich ihren 85. Stadtgründungstag feierte, sind 50 Jahre nicht nur eine lange Zeit, sondern vor allem gelebte Tradition, Stolz und Kontinuität“, teilt das Theater mit. In der Jubiläumsspielzeit würden vielschichtige und hochkarätige Inszenierungen auf dem „goldenen Oktober-Programm“ stehen.

Atemberaubende Choreografien entfesseln die Kraft der Musik

Nach „Ein Sommernachtstraum“ und „In 80 Tagen um die Welt“ ist „Peer Gynt“ die dritte Zusammenarbeit zwischen dem Münchener Ensemble Persona und dem Scharoun-Theater Wolfsburg. Inspiriert von norwegischen Feenmärchen erzählt Henrik Ibsen in seinem 1867 entstandenen dramatischen Gedicht „Peer Gynt“ von dem traumreisenden Aufschneider und Bauernsohn Peer Gynt, der mit Lügengeschichten versucht, der Realität zu entfliehen und seine eigene Nichtsnutzigkeit zu Heldenhaftigkeit verklärt. Das Schauspiel mit Musik auf der Suche nach Liebe, dem Lebenssinn und Glück zeigt das Theater am 1. Oktober.

Nach einer umjubelten Tour mit dem A-cappella-Projekt „BODIES“ Anfang 2020 präsentiert die Künstlerin Kat Frankie mit sieben Sängerinnen am 6. Oktober die Fortsetzung über die Bedeutung von Körperlichkeit. Genreübergreifend und dynamisch biete das Konzert neue Arrangements älterer Songs sowie eigens für diesen Anlass komponiertes Material.

Extreme, die sich berühren und beflügeln, statt sich zu bekämpfen? Genau das schaffen die Flying Steps mit ihrem tänzerischen Top-Entertainment, schreibt das Scharoun-Theater: „Die vierfachen Breakdance-Weltmeister aus Berlin bringen am 7. Oktober Johann Sebastian Bach zum Fliegen und entfesseln mit ihren atemberaubenden Choreografien die Kraft der Musik.“ Flying Bach sei weit mehr als E-Musik und tänzerisches Top-Entertainment.

Kat Frankie wurde 2018 mit dem VUT Award als „Bester Act“ und dem Preis für Popkultur als „Beste Künstlerin“ ausgezeichnet. 
Kat Frankie wurde 2018 mit dem VUT Award als „Bester Act“ und dem Preis für Popkultur als „Beste Künstlerin“ ausgezeichnet.  © Cathleen Wolf

Eindrucksvolle klangliche Brücke zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert.

„Psycho“, das Meisterwerk Alfred Hitchcocks und ein filmisches Jahrhundertwerk, wird von Ausnahmeschauspieler Matthias Brandt gemeinsam mit dem Pianisten und Sänger Jens Thomas unter dem Titel „PSYCHO – Fantasie über das kalte Entsetzen“ am 8. Oktober neu auf der Bühne interpretiert. Brandt, mehrfach preisgekrönter deutscher Film- und Fernsehschauspieler, Autor und Hörbuchsprecher, greife dabei auf Elemente aus der literarischen Vorlage zurück. Thomas, von der Süddeutschen als „Jimi Hendrix des Flügels“ bezeichnet, improvisiere zu Brandts inszenierter Lesung den perfekten Soundtrack.

Mit ihrem neuen Programm „Time Travel“ unternehme die Lautten Compagney am 12. Oktober eine aufregende Zeitreise in drei Jahrhunderte klingender Musikgeschichte: Der berühmteste englische Komponist der Barockzeit, Henry Purcell, habe schon damals eingängige Melodien mit groovenden Rhythmen verbunden. Knapp 300 Jahre später hätten die Beatles mit ihrem neuen Sound aus Rock ’n’ Roll und Liverpooler Beatmusik äußerst kreativ die moderne Popkultur des 20. Jahrhunderts gestaltet. Mit ihrem typischen Sound aus historischen Instrumenten schaffe die Lautten Compagney zusammen mit Saxofon-Shootingstar Asya Fateyeva ein neues Klangerlebnis und baue eine eindrucksvolle klangliche Brücke zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert.

Gerade rechtzeitig zum Jubiläum gratuliert auch Berlin dem Erbauer des Wolfsburger Theaters: Im 2. Sinfoniekonzert am 15. Oktober präsentiert das 1983 gegründete Scharoun Ensemble der Berliner Philharmoniker, eine der profiliertesten Kammermusikformationen Deutschlands, Werke von Hans Werner Henze, Johann Sebastian Bach und Franz Schubert.

In diesem Jahr feiern Schauspieler und Fernsehproduzent Hanno Friedrich, Tilo Nest, Burgtheater-Schauspieler und Mitglied am Berliner Ensemble, und Komponist Alex Paeffgen mit „ABBA Jetzt!“ ihr 25-jähriges Jubiläum – exakt 50 Jahre nach Entstehen des Welthits „Waterloo“ – „und interpretieren dieses schwedische Weltkulturerbe mit abgründiger Finesse und vollem Körpereinsatz neu“ – am 27. Oktober.