Wolfsburg. Das Wolfsburger IZS hat zusammen mit einem bundesweit tätigen Verein zu einem Workshop geladen. Es geht um ein wichtiges Thema in der VW-Stadt.

„Auf den Spuren von Migration in Wolfsburg“ – so heißt die neue Broschüre, die das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) der Stadt Wolfsburg mit dem bundesweit tätigen Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ herausgegeben hat. Das teilt die Stadtverwaltung mit.

Um diese Broschüre auf lebendige Art und Weise vorzustellen, wie es weiter heißt, organisierte das IZS in Zusammenarbeit mit dem Integrationsreferat der Stadt einen Workshop für Personen in Wolfsburg, die in verschiedenen Einrichtungen der Migrationsberatung arbeiten. Referenten waren Anita Placenti-Grau und Aleksandar Nedelkovski vom IZS, Annalena Baasch und Dennis Riffel vom Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ sowie Zeichnerin Magdalena Kaszuba.

„Geflüchtete, Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und viele weitere, die aus dem Ausland und auch aus der ehemaligen DDR zu uns gekommen sind – sie alle haben in Wolfsburg Spuren hinterlassen und machen die Stadt zu dem, was sie heute ist“: Mit diesen Worten begrüßte Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration, die rund 25 Teilnehmenden des Workshops im „Das West“ am Laagberg.

Der eigenen Familiengeschichte auf den Grund gehen

„In den Sammlungen der Kommunen, auch in unserem Stadtarchiv, gibt es einen weißen Fleck: die Zuwanderungsgeschichte“, ergänzt Anita Placenti-Grau, Leiterin des IZS. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Lücke mit den vielen Geschichten derjenigen zu füllen, die nach Wolfsburg gekommen sind und hier ihr Zuhause gefunden haben. Die Methoden, die wir dafür einsetzen, sind auch für ‚Laienforschern‘ eine gute Möglichkeit, zum Beispiel ihrer eigenen Familiengeschichte auf den Grund zu gehen.“

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Nach der Begrüßung begaben sich die Teilnehmenden in drei Gruppen, um jeweils eine Methode der Migrationsforschung selber auszuprobieren. Eine Gruppe übte sich in der Interviewführung vor laufender Kamera, eine weitere arbeitete mit Originaldokumenten aus dem Stadtarchiv, die auf künstlerische Art und Weise neu dargestellt wurden. Zeichnerin Magdalena Kaszuba, die bereits am Graphic-Novel-Projekt „Percorsi di Vita“ des IZS mitwirkte und die Lebensgeschichten von italienischen Migranten zeichnete, leitete den dritten Workshop zum Thema „Zeichne deine Geschichte“.

Migration als Teil der Wolfsburger Gesellschaft

„Wolfsburg bietet sich für eine Spurensuche nach Migrationsgeschichte an, weil die Stadt von Anfang an von Migration geprägt wurde. Und das IZS ist für ein solches Projekt der ideale Partner, weil hier schon lange ganz praktisch daran gearbeitet wird, die Spuren von Migration in Wolfsburg sichtbar zu machen“, erklärte Dennis Riffel, Fachgruppenleiter Geschichtsvermittlung bei „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.

Via Interview wurde die Migrationsgeschichte einzelner Personen aufgezeichnet und damit archivier- und erforschbar gemacht.
Via Interview wurde die Migrationsgeschichte einzelner Personen aufgezeichnet und damit archivier- und erforschbar gemacht. © Stadt Wolfsburg

Die Broschüre entstand in Zusammenarbeit mit dem Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ und mit Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Darin werde anschaulich erklärt, wie sich Migration als Teil unserer Gesellschaft von allen Interessierten erforschen und vor Ort erkunden lässt. Viele Beispiele und Fotos aus Wolfsburg ergänzen den theoretischen Teil. Die Broschüre ist kostenlos im IZS in der Goethestraße 10a erhältlich.