Wolfsburg. In der Grauhorststraße in Wolfsburg gibt es ofenfrische Pizza jetzt rund um die Uhr per Knopfdruck. Wir haben getestet, wie die Maschine funktioniert.

Achtung heiß: Wer sich die frisch gebackene Pizza aus dem neuen knallroten Automaten, der beim Edeka-Markt in der Grauhorststraße in Wolfsburg aufgestellt wurde, holt, muss aufpassen, dass er sich nicht die Finger verbrennt. Die italienische Leibspeise gibt es dort jetzt rund um die Uhr, sprich 24/7, auf Knopfdruck. Wir haben getestet, wie der Pizza-Automat funktioniert und wie die Pizza schmeckt.

„Schmeckt, wie Pizza sein sollte“, findet Karin Kolm, die gerade ihren Einkauf mit dem Fahrrad nach Hause transportieren möchte. „Zwar sehr dünn, aber trotzdem knusprig und so ein ganz kleines bisschen kross von unten. Klasse“, urteilt auch Harald Hoppe vom Hageberg. „Schmeckt hammer“, sagen Manuela und Detlef Voss, die im Rotdornweg beheimatet sind, und fügen hinzu: „Klasse Idee, so ein Automat.“

Bezahlt werden kann am Pizza-Automaten in Wolfsburg mit Bargeld, EC- oder Kreditkarte, aber auch mit Paypal und Google Pay. 
Bezahlt werden kann am Pizza-Automaten in Wolfsburg mit Bargeld, EC- oder Kreditkarte, aber auch mit Paypal und Google Pay.  © regios24 | Darius Simka

Pizza aus dem Automaten gibt es jetzt in Wolfsburg

Wer bis dato in Wolfsburg Lust auf Pizza hatte, hatte folgende Möglichkeiten: selbst backen, vor allem, wenn man wissen möchte was genau drin und drauf ist, weil man beispielsweise eine Allergie hat oder vegan lebt: zum Lieblingsitaliener gehen, liefern lassen oder ein Tiefkühlteil in den Ofen werfen. Oder – und das ist neu in der VW-Stadt – sich eine Pizza am Automaten holen.

„Wir haben lange nach einem Standort gesucht und sind Marktleiter Emil von Gostomski sehr dankbar, dass er uns diesen tollen Platz unter dem Vordach, der sogar kameraüberwacht wird, zur Verfügung gestellt hat“, erklärt Automaten-Betreiber Yassin Fehrie. Der 39-jährige Wolfsburger kann laut eigenem Bekunden auf 15 Jahre Erfahrung im Bereich Gastronomie und Pizza zurückgreifen, hat deshalb das Rezept für den Teig und für die Tomatensoße selbst verfeinert. Den Automaten hat Fehrie aus Bozen in Italien liefern lassen: „Die Teile, wie die Sensorik, die Fühler und die Tasten, die verbaut wurden, entstammen alle der Technik, die auch in Autos verwendet wird“, erläutert der Geschäftsmann.

Wer die Nase ganz dicht an die Scheibe hält, kann zusehen, wie der Pizza bei 400 Grad eingeheizt wird und blubbernde Käseblasen aufsteigen. 
Wer die Nase ganz dicht an die Scheibe hält, kann zusehen, wie der Pizza bei 400 Grad eingeheizt wird und blubbernde Käseblasen aufsteigen.  © regios24 | Darius Simka

Margherita, Schinken, Salami, Bacon: Vier Pizza-Sorten im Angebot

Derzeit sind vier Sorten im Angebot: Bacon, also Schinken-Speck, (Koch-)Schinken, Salami und Margherita. Alle Pizzen mit Belag kosten sieben, die Variante nur mit Soße sechs Euro. Wenn’s läuft, sollen noch Thunfisch und eine vegetarische Pizza dazu kommen. Bezahlt werden kann mit Bargeld, EC- oder Kreditkarte, aber auch mit Paypal und Google Pay.

Vom ersten Knopfdruck bis zur Fertigstellung dauert es genau drei Minuten und acht Sekunden. Pizza-Fans können durch Fensterscheiben zuschauen, wie das Produkt entsteht: Erst wird Mehl mit Wasser vermengt und zu einem Teig verknetet, dann wird der Teigklumpen auf eine Größe von 27 Zentimetern ausgepresst und mit Soße bestrichen – das ist der einzige Moment, in dem die Pizza im Inneren des mannshohen Automaten verschwindet. Nur Bruchteile von Sekunden später taucht das inzwischen belegte Produkt im Ofen wieder auf, dieser heizt der Pizza bei 400 Grad ein, es steigen blubbernde Käseblasen auf. Wer die Nase ganz dicht an die Scheibe presst, spürt, wie warm es drinnen wird. Es duftet auch schon lecker.

Die Teile, wie die Sensorik, die Fühler und die Tasten, die verbaut wurden, entstammen alle der Technik, die auch in Autos verwendet wird.
Yassin Fehrie betreibt den Pizza-Automaten.

In der Zwischenzeit wird aus weißer, ganz dünner Pappe ein Karton gefaltet, der von unten quasi der Pizza entgegenfährt. Ist der Garvorgang beendet, fällt die Pizza direkt in die vorbereitete Schachtel und diese kann durch eine Klappe entnommen werden. Jetzt muss nur noch ein bisschen Stabilität in die Pappe gebracht, sprich die Ecken müssen zusammengesteckt werden. Und dann: ab nach Hause.

Von der ersten Berührung des gelben Buttons bis zur Fertigstellung der heißen Automaten-Pizza dauert es genau drei Minuten und acht Sekunden. 
Von der ersten Berührung des gelben Buttons bis zur Fertigstellung der heißen Automaten-Pizza dauert es genau drei Minuten und acht Sekunden.  © regios24 | Darius Simka

So schmeckt die Pizza aus dem Automaten

Und wie schmeckt‘s? Die Pizza ist, wie gesagt, heiß. Der Belag nicht total üppig, bei der Sorte Salami liegen acht Zwei-Euro-große Scheibchen auf dem Käse, aber okay. Mit dem Lieblingsitaliener und seinem Holzofen kann sie natürlich nicht mithalten, aber gut ist sie. Im Vergleich zu anderem Fast Food, sprich Burger, Pommes oder Sandwiches, stellt die Pizza aus dem Automaten eine Alternative – auch preislich gesehen – dar.

Vorteil: Der Automat ist immer zugänglich, ob direkt nach der Frühschicht oder weit nach Mitternacht. Ob man beim Essen das Ambiente von Supermarkt-Parkplatz haben möchte, kann ja jeder selbst entscheiden. Man könnte die Pizza ja auch anderswo futtern, beispielsweise am Allersee. Bis man dort ist, ist die Pizza vielleicht auch ein bisschen abgekühlt...

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