Wolfsburg. Die Täter behaupten, sie treiben Geld für eine Stadtwerke-Tochter ein. Stimmt nicht, heißt es dort. Doch viele Angerufene reagieren verunsichert.

Wenn sich ein Inkassobüro meldet, soll flott Geld eingetrieben werden. Jeder weiß, wenn man sich nun nicht schnell kümmert, wird es unter Umständen für einen noch sehr viel teurer. Diesen psychologischen Druck nutzen Betrüger für eine neue Masche in Wolfsburg. Sie geben sich als ein Unternehmen aus, das angeblich im Auftrag der Stadtwerke-Tochter Thieme offene Zahlungsforderungen eintreiben würde.

Forderungen in Höhe von mehreren Tausend Euro

Dahinter scheint wieder die Callcenter-Mafia zu stecken. Denn die Nummer, die auf den Telefondisplays der Angerufenen auftaucht, ist tatsächlich die Wolfsburger Thieme-Nummer. Solche Betrüger wissen, wie sie den Anschein erwecken können: Sie rufen aus Wolfsburg an und sitzen dabei tatsächlich im Ausland. Für die Opfer ist das natürlich nicht erkenntlich.

Allein am Donnerstag meldeten sich etwa zehn verunsicherte Bürgerinnen und Bürger in der Thieme-Zentrale, berichtet auf Nachfrage Julia Przybylak, Assistentin der Geschäftsführung bei Thieme. Die Forderungen des angeblichen Inkassounternehmens betragen zwischen 3000 und 3500 Euro. Sie stellt klar: „Wir arbeiten mit diesem angeblichen Inkassobüro nicht zusammen, die angerufenen Bürger und Bürgerinnen werden nicht von der Thieme GmbH & Co. KG aufgefordert die Zahlungen zu tätigen.“

Aufpassen!

Um sich allgemein vor Telefonbetrug zu schützen, rät die Hilfsorganisation Weißer Ring:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn Sie ein Unbekannter anruft
  • Legen Sie sofort auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt
  • Nicht in ein Gespräch verwickeln lassen und keine persönlichen Fragen beantworten.
  • Gehen Sie auf keine Geldforderungen ein.
  • Reden Sie in der Familie und im Bekanntenkreis über das Thema Betrug am Telefon, vor allem mit der älteren Generation.