Werden die Wolfsburger in Scharen in den Bus und aufs Fahrrad umsteigen? Die Strategie der Stadt geht davon aus.

Hand aufs Lenkrad, Quatsch, aufs Herz, liebe Entscheidungsträger und -trägerinnen in Politik und Verwaltung: Wann sind Sie das letzte Mal in unserer Stadt Fahrrad oder Bus gefahren?

Ach so, ja sicher, der große Wurf, der uns alle vom Auto umsteigen lässt, kommt ja erst: Das etliche Millionen schwere Großprojekt „Alternative Grüne Route“. Und im Gefolge des Vorzeigeprojektes hernach der Umbau unserer Stadt zur Metropole und Vorreiterin in Sachen Zukunft der Mobilität. Wir werden der Welt einmal mehr zeigen, was Denken im großen Maßstab bedeutet. Auf unserer Grünen Route werden Tausende von Arbeitnehmern und Menschen, die die Stadt besuchen, täglich in die City und ins Werk pendeln. In Elektrobussen und auf Fahrrädern.

Bis es so weit ist, hätte ich allerdings ein paar kleinere Wünsche. Als radelnde Spaßbremse und unbeugsame Busnutzerin (letzteres jedenfalls, wenn es das Liniennetz und die Taktung hergeben) sozusagen. Intakte Radwege wären schön. Fahrradgaragen wären in der City prima, damit die Räder nach der Arbeit oder dem Einkaufen noch da sind. Ein Verleih, der unter anderem Lastenräder anbietet, könnte Gutes leisten, gern direkt am Bahnhof. Man kann natürlich auch dem x-ten E-Roller-Verleih den Rest der Stadtfläche überlassen.

Apropos Rest. Stehen eigentlich genügend Busfahrer und -fahrerinnen für die Grüne Route zur Verfügung? Und für die restlichen Linien der Stadt? Ich ahne es: Autonomes Fahren lautet bei den Bussen sicher dann das Stichwort. In Sachen Mobilität macht Wolfsburg eben so schnell keiner was vor! Schließlich gäbe es die Stadt nicht ohne das Auto. Verflixt, da wollte ich jetzt doch gar nicht hin. Ist aber auch schwierig in unserer VW-Stadt ...