Fallersleben. Tierbestatterin Vanessa Ramsay berichtet von ihrer Arbeit. Diese Regeln gelten für Tier-Bestattungen in Wolfsburg.

Das Thema Tod betrifft uns alle irgendwann. Aber wie geht man vor, wenn Hund, Katze oder ein anderes Haustier stirbt? Eine Option wäre, sich an einen professionellen Anbieter wie Vanessa Ramsay zu wenden, die beim Tierbestatter Wau-Miau alle Dienstleistungen rund um einen würdevollen Abschied von tierischen Weggefährten anbietet.

Betritt man die Räumlichkeiten in der Westerstraße in Fallersleben, in denen die 39-Jährige seit drei Jahren mit ihrer Firma residiert, lenkt eine dezente Wandtapete den Blick auf den Bereich, in dem das verstorbene Tier auf Wunsch zwischen Kerzen und Engelsfiguren aufgebahrt wird.

„Zu mir kommen Menschen, die ihr Tier wirklich lieben und die sich einen würdevollen Abschied wünschen“, berichtet Ramsay. „Das ist ein hochemotionaler Job, bei dem ich Menschen betreue, die ihr Fellkind verloren haben und teils unter Schock stehen.“

Individuelle Erinnerungen an das Haustier

Dass dabei oft Tränen fließen, davon zeugt die Taschentuchbox auf ihrem Schreibtisch gegenüber. Dort bespricht Ramsay mit den Haltern alle Details, wie Auswahl und Gestaltung von Urne oder individuelle Andenken an das Tier. Dazu zählen neben Stempel- und Gipsabdrücken von Pfoten oder Schnauze auch Anhänger, in die ein kleines Fellbüschel des Tieres eingearbeitet wird.

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Nebenan befindet sich das Kühlhaus, in dem die toten Tiere aufbewahrt werden, bis sie ihren Weg ins Tierkrematorium antreten. Für den Transport ist Ramsays Vater William zuständig. Die Urnen können die Halter bei Wau-Miau abholen oder sie werden von der Tierbestatterin nach Hause geliefert, wo sie meist einen Ehrenplatz finden.

Hof- und Nutztiere werden nicht eingeäschert

Bei der Frage nach den Kosten tut sich Ramsay schwer. „Das ist ganz unterschiedlich, aber so, dass es sich möglichst jeder leisten kann.“ Heißt in Zahlen: Das Basisangebot einer Kremierung mit Aschebox statt

Vanessa Ramsay bietet auch verschiedene Andenken an die verstorbenen Haustiere an.
Vanessa Ramsay bietet auch verschiedene Andenken an die verstorbenen Haustiere an. © regios24 | Michael Uhmeyer

Urne für eine Katze oder einen kleinen Hund ist ab 350 Euro aufwärts zu haben. Für eine Urne geben ihre Kunden durchschnittlich 200 Euro aus. Wobei hochwertige Metallurnen mit Lasergravur oder foliiertem Abbild des Tieres mit 1000 Euro aufwärts zu Buche schlagen können.

Pro Woche landen acht bis zehn Tiere bei Ramsay. Neben Hund und Katze sind vereinzelt auch Kaninchen und Meerschweinchen darunter. Nicht behilflich kann sie denjenigen sein, die Hof- oder Nutztiere wie Schaf oder Ziege einäschern lassen wollen. Für sie endet der Weg in einer Tierkörperbeseitigungsanlage. Das kleinste Tier war bislang ein 90 Gramm schwerer Hamster, dessen Überreste in eine winzige Herz-Urne passten. Für sie alle will Ramsay einen Ort der Erinnerung schaffen: „Auf unserer Homepage soll eine Gedenkseite entstehen, damit Besitzer Fotos ihres Tieres einstellen können.“

Es gibt nur wenige Tierbestatter in der Region

Hinter Ramsays Schreibtisch hängt das Firmenlogo als weiß getünchte Laubsägearbeit an der Wand. „Das ist ein Geschenk einer dankbaren Kundin.“ Ihre Kundschaft kommt bis aus dem Harz. Laut Ramsay gibt es im Radius von 100 Kilometern nur eine Handvoll Mitbewerber und in der Region Wolfsburg keinen einzigen.

Für ihre Kundschaft gilt: Mit der Übergabe der Urne endet der Service. Grabstätten als finale Puzzleteile kann ihr Institut nicht anbieten. „Seit der Tierfriedhof in Vorsfelde geschlossen wurde, gibt es vor Ort keine Angebote“, sagt Ramsey.

Bestattung im eigenen Garten ist möglich

Bliebe nur der eigene Garten. Wer den nicht hat, kann das tote Tier einem Tierarzt überlassen, der gegen Gebühr alles Weitere in die Wege leitet. Zudem kann man sich direkt an die Tierkörperbeseitigung oder ein Tierkrematorium wenden. Wer diese bis zu 400 Euro sparen will und mit einer Erdbestattung liebäugelt, muss Regeln einhalten. Demnach dürfen die sterblichen Überreste von Katze und Hund auf dem eigenen Grundstück beerdigt werden. Bei größeren Tieren, etwa einem Pony, ist eine Genehmigung des Veterinäramtes erforderlich.

Vanessa Ramsay will den geliebten Haustieren einen würdevollen Abschied bieten. Hier werden Hund, Katze und Co. aufgebahrt.
Vanessa Ramsay will den geliebten Haustieren einen würdevollen Abschied bieten. Hier werden Hund, Katze und Co. aufgebahrt. © regios24 | Michael Uhmeyer