Wolfsburg. Die Arbeitslosigkeit in Wolfsburg ist im Dezember leicht zurückgegangen. Die Agentur für Arbeit rechnet im Januar aber mit einem leichten Anstieg.

3847 Menschen waren im Dezember in Wolfsburg arbeitslos – 104 oder 2,6 Prozent weniger als im November. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 462 beziehungsweise 13,6 Prozent mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,7 Prozent 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

Arbeitslosigkeit in Wolfsburg im Dezember 2022.
Arbeitslosigkeit in Wolfsburg im Dezember 2022. © Jürgen Runo

„Die Zahl der arbeitslosen Menschen stieg im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt zum Jahresende leicht an, sie liegt damit aufgrund der ukrainischen Geflüchteten, die in den Jobcentern betreut werden, weiterhin über dem Vorjahresniveau. Die Entwicklung im Dezember fiel regional unterschiedlich aus. In den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn gab es einen geringen Anstieg, in der Stadt Wolfsburg sank sie. Mit den Dezemberzahlen gibt es auch neue Zahlen zur Beschäftigung mit dem Stand 30. Juni 2022. Insgesamt verzeichneten wir im Juni 2022 367 beziehungsweise 0,2 Prozent weniger Beschäftigte als es im Juni 21 der Fall war. Damit sanken sie leicht, entsprechen aber ungefähr dem Vorjahresstand“, erläutert Agentur-Chef Ulf Steinmann die aktuellen Zahlen.

Belastungen durch Ukraine-Krieg

„Der Ukraine-Krieg und die wirtschaftlichen Folgen haben im vergangenen Jahr alle Beteiligten auf dem Arbeitsmarkt mit erheblichen Belastungen und Unsicherheiten konfrontiert. Die Lieferengpässe und die steigenden Energiepreise waren nahezu für jeden Betrieb in jeder Branche eine wirtschaftliche Belastung. Wir in den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern haben unter anderem die Ukrainerinnen und Ukrainer ab Juni in der Grundsicherung betreut sowie mit dem Instrument Kurzarbeit die Unternehmen gestützt“, so Steinmann.

Auch das neue Jahr bringe viele Herausforderungen mit sich. So hätten die Jobcenter in den vergangenen Wochen alles Notwendige vorbereitet, um die Umstellung auf das Bürgergeld und damit die Auszahlung der erhöhten Regelsätze jetzt im Januar reibungslos umzusetzen. Ab Jahresmitte greifen demnach die weiteren Bürgergeldreformen und die Jobcenter bekommen damit noch mehr Möglichkeiten im Bereich der nachhaltigen Qualifizierung und Bildung.

Agentur für Arbeit rechnet mit moderatem Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im neuen Jahr rechne die Agentur für Arbeit mit einem moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit, weil davon auszugehen sei, dass Neueinstellungen verhaltener vorgenommen werden und die Dynamik damit schwächer sein wird als in diesem Jahr. Mit größeren Entlassungen rechne man allerdings nicht, da die Betriebe versuchen werden, ihre Beschäftigten, unter anderem mit Kurzarbeitergeld, auch in schwierigen Situationen zu halten. Denn das größte Problem, dass der Arbeitsmarkt auch 2023 haben werde, sei der anhaltende und zunehmende Fachkräftemangel. „Wir werden auch im neuen Jahr mit unserer Beratung, Unterstützung und Vermittlung für die Menschen und die Unternehmen unserer Region da sein“, bekräftigt Ulf Steinmann.

Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Qualifizierungen oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, lag im Dezember insgesamt bei 14.042 Personen, das waren 1597 oder 12,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 6,6 Prozent.