Wolfsburg. Die Polizei und die Stadt Wolfsburg gehen eine Sicherheitspartnerschaft ein. Im Kaufhof sind ein Waffenverbot und eine Videoüberwachung geplant.

Die Stadt Wolfsburg und die Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt haben eine Sicherheitspartnerschaft geschlossen. Sie wollen künftig noch enger zusammenarbeiten. Konkret in Vorbereitung sind ein Waffenverbot und eine Videoüberwachung im Kaufhof.

Die Stadtverwaltung bereite aktuell eine entsprechende Ratsvorlage vor, bestätigte Oberbürgermeister Dennis Weilmann am Montag, nachdem Polizeichefin Petra Krischker und er die Vereinbarung über die Sicherheitspartnerschaft unterzeichnet hatten. Er verwies auf negative Erfahrungen aus der Vergangenheit.

Wie berichtet, ist es im Kaufhof wiederholt zu gefährlichen Vorfällen mit Stichwaffen gekommen. Anfang September wurde ein 26-Jähriger bei einer Auseinandersetzung in der Kneipenmeile durch Messerstiche schwer verletzt. Im Juli suchte die Polizei nach fünf Personen, die einen 42-Jährigen geschlagen und mit einem Messer bedroht haben sollten. Großes Aufsehen erregte vor knapp drei Jahren der Messerangriff eines Jugendlichen auf einen Türsteher, der ihm den Zutritt zu einer Bar verweigert hatte. Der Türsteher blieb unverletzt, weil er eine mit Metall verstärkte Weste trug.

Wird Wolfsburgs Kaufhof zur Waffenverbotszone?

Wie Weilmann und Krischker erläuterten, soll das Mitführen gefährlicher Gegenstände wie Messer oder auch Schraubenzieher im Kaufhof verboten werden. Wer dort dennoch damit erwischt wird, könnte mit einem Bußgeld belegt werden. Ein Beispiel stellt der Hauptbahnhof Hannover dar. Er ist seit bald drei Jahren eine Waffenverbotszone. Nach einer Verschärfung drohen Messerträgern künftig sogar Bußgelder von bis zu 10.000 Euro.

Die Wolfsburger Polizeichefin Petra Krischker und Oberbürgermeister Dennis Weilmann unterzeichneten am Montag eine Vereinbarung über eine Sicherheitspartnerschaft.
Die Wolfsburger Polizeichefin Petra Krischker und Oberbürgermeister Dennis Weilmann unterzeichneten am Montag eine Vereinbarung über eine Sicherheitspartnerschaft. © regios24 | LARS LANDMANN

In der neuen Sicherheitspartnerschaft der Polizei und der Stadt Wolfsburg geht es aber nicht nur um die Sicherheit im öffentlichen Raum, sondern auch um den Jugendschutz, um Großveranstaltungen, Unfallprävention und die Verhinderung von Straftaten gegen Senioren. Bereits jetzt führen der Ordnungsdienst und die Polizei wöchentlich Gespräche. Die Lenkungsgruppe Kriminalprävention wird sich laut Vereinbarung mindestens zweimal pro Jahr austauschen.

Stadt Wolfsburg und Polizei schließen Sicherheitspartnerschaft

Künftig soll darüber hinaus mindestens einmal jährlich ein vertrauliches Gespräch zwischen Weilmann und Krischker stattfinden. „Ich halte viel davon, im Vorfeld Entwicklungen vertraulich mit dem OB zu besprechen“, sagte die Leiterin der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt. „Und nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.“ Als Beispiel nannte sie Proteste, die möglicherweise noch im Zusammenhang mit dem Bau des Trinity-Werkes auf Wolfsburg zukommen könnten.

„Wir stärken die gegenseitige Beteiligung und Abstimmung in sicherheitsrelevanten Themen und bringen bestehende präventive Kooperationen wie Streetlife oder die Ordnungspartnerschaft Nordkopf unter ein gemeinsames Dach“, erklärte Petra Krischker weiter. Oberbürgermeister Dennis Weilmann hob hervor, dass die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung einen herausragenden Einfluss darauf habe, ob eine Kommune als lebens- und liebenswert empfunden werde.

Die Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt will auch mit weiteren Gemeinden Sicherheitspartnerschaften eingehen. Vorstellbar sind für Krischker zum Beispiel Kooperationen zwischen den Dienststellenleitern in Helmstedt, Königslutter und Schöningen sowie den jeweiligen Bürgermeistern.