Wolfsburg. Die Schülerzahl an Wolfsburgs Grundschulen ist von einem Schuljahr aufs andere um 9 Prozent gestiegen. Ein Standort wurde dennoch geschlossen.

Die Zahl der Grundschüler ist in Wolfsburg zum neuen Schuljahr rapide gestiegen. An vielen Schulen gibt es deshalb zusätzliche Klassen. Ein kleiner Schulstandort wurde indes geschlossen.

Die Stadt Wolfsburg hat eine neue Schulstatistik veröffentlicht. Sie dokumentiert einen Anstieg der Schülerzahlen an allen Schulformen. Besonders viele zusätzliche Schüler und Schülerinnen haben die Grundschulen aufgenommen: Zählten sie im Schuljahr 2020/21 noch knapp 4289 Schüler, waren es im Schuljahr 2021/22 schon 200 mehr und im aktuellen Schuljahr 2022/23 bereits 4883 Grundschüler und Grundschülerinnen.

Die städtische Schulverwaltung erklärt den neunprozentigen Anstieg mit der Zuwanderung aus der Ukraine und dem Zustrom von Flüchtlingen, die über die südosteuropäische Route nach Deutschland gekommen sind. Doch auch die nicht-krisenbedingte Zuwanderung habe nach dem Wegfall pandemiebedingter Einschränkungen wieder zugenommen.

Neun zusätzliche Grundschulklassen in Wolfsburg sind eingerichtet

Um mehr Kinder aufnehmen zu können, wurden an diversen Grundschulen neun zusätzliche Klassen gebildet: je eine an der Wohltbergschule, der Peter-Pan-Schule, der Grundschule in Mörse, der Grundschule in Neindorf, an der Grundschule in Hattorf, der Heidgartenschule in Vorsfelde sowie am Standort Moorkämpe der Vorsfelder Grundschule am Drömling. Gleich zwei Extra-Klassen wurden an der Hellwinkelschule eingerichtet, und zwar in der Stadtmitte und in Hehlingen.

Der Standort Nordsteimke wurde dagegen geschlossen: „Diese Entscheidung wurde erforderlich aufgrund der nicht ausreichenden Lehrkräfteversorgung und in Abstimmung mit der Schulleitung, den Eltern, Vertreter*innen des Ortsteils und dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung getroffen“, heißt es dazu in einem Bericht an den Schulausschuss. Im Schuljahr 2021/22 hatten noch 22 Kinder die Außenstelle der Hellwinkelschule besucht.

Leicht erhöht hat sich in diesem Schuljahr der Anteil der Grundschüler und Grundschülerinnen, die am Ganztag teilnehmen. Die Quote liegt nun bei 77 Prozent (+1). 68 Prozent der Kinder sind an mindestens vier Tagen pro Woche im Ganztag (ebenfalls +1).

Schülerzuwachs von fast 6 Prozent an Wolfsburgs Realschulen

An den Wolfsburger Realschulen ist die Schülerzahl zum Schuljahr 2022/23 um fast 6 Prozent gestiegen. Besonders viele neue Schüler hat die Hoffmann-von-Fallersleben Realschule hinzugewonnen: Die Schülerzahl stieg von 576 auf 652. An beiden Schulen wurden siebte Klassen geteilt.

An der Hauptschule Fallersleben gibt es neuerdings zwei statt einer Sprachlernklasse. Eine weitere Sprachlernklasse für Schüler verschiedener Jahrgänge existiert an der Wolfsburger Oberschule in Westhagen. Die Hauptschule Vorsfelde unterhält in der Benzstraße eine Werkstattschulklasse für Schulverweigerer.

Zwei zusätzliche Klassen am Albert-Schweitzer-Gymnasium

Um knapp 4 Prozent hat sich die Zahl der Schüler erhöht, die an den Wolfsburger Gymnasien die Sekundarstufe I besuchen. 3618 Schüler und Schülerinnen verteilen sich auf die fünften bis zehnten Klassen. Den größten Zuwachs verzeichnete das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Westhagen: Statt drei gibt es nun vier fünfte Klassen, eine sechste Klasse musste geteilt werden.

Der Rat hatte sich im Sommer trotz Elternprotests gegen eine zusätzliche fünfte Klasse am Gymnasium Fallersleben entschieden. Väter und Mütter hatten sich eine Ausnahmegenehmigung gewünscht, doch die Mehrheit der Ratsmitglieder war der Meinung, dass zunächst die Kapazitäten an anderen Gymnasien ausgeschöpft werden sollten – insbesondere in Westhagen.