Wolfsburg. Mit Aktionen für mehr Sicherheit im Radverkehr beteiligen sich Polizei und Verkehrswacht Wolfsburg an einer landesweiten Kampagne.

Verkehrswacht und Polizei Wolfsburg engagieren sich für mehr objektive und subjektive Sicherheit im Radverkehr. Das Fahrrad, so heißt es in einer Mitteilung dazu, gewinnt im Rahmen einer nachhaltigen Mobilität immer mehr an Bedeutung. 55 Prozent der Menschen hielten es für ein unverzichtbares Verkehrsmittel. Fahrrad, Pedelec und Lastenrad würden dabei für alle Altersgruppen gerade im urbanen Raum attraktiver und zur ernsthaften Alternative zum Auto.

Niedersachsen sei ein echtes Fahrradland. In keinem anderen deutschen Flächenland würden prozentual mehr Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt, so die Verkehrswacht. Allerdings sei die Zahl der Fahrradunfälle mit schweren Verletzungen und Todesfolge auch in Niedersachsen hoch. Etwa jede Stunde sei 2021 in Niedersachsen ein Radfahrer zu Schaden gekommen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, beteiligten sich die Verkehrswacht und Polizei Wolfsburg an der landesweiten Radverkehrs-Kampagne. Ziele seien die Verbesserung der Sicherheit für die Radfahrer und mehr gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer.

Im Detail soll die Kampagne:

• die subjektive Sicherheit der Radfahrer erhöhen, beispielsweise durch die Hinweise auf den Überholabstand inner- und außerorts

Behinderungen durch Lieferverkehr auf Schutzstreifen und Radwegen reduzieren und damit einhergehende Ausweichunfälle vermeiden

• die Radfahrer auf das unfallträchtige Fehlverhalten, den regelwidrigen Linksverkehr (Geisterradler), hinweisen und damit Abbiege- und Einmündungsunfälle reduzieren

• tödliche Abbiegeunfälle (Toter Winkel) verhindern und für Kreuzungsrisiken sensibilisieren

• das „Miteinander im Straßenverkehr“ – gegenseitige Rücksichtnahme – fördern.

Aktionen haben bereits begonnen

Auch in Wolfsburg sind Aktionen gestartet oder in Planung: So gebe es Plakate an Litfaß-Säulen und Fahrrad-Installationen, platziert an unfallträchtigen Straßen und an Kreuzungen im urbanen Raum. Hinzu kämen Promotion-Rucksäcke sowie Piktogramme auf Radwegen. Der Hintergrund: Rund 80 Prozent aller Haushalte in Deutschland besitzen laut Verkehrswacht mindestens ein Fahrrad, in 30 Prozent seien es drei oder mehr Räder, das seien etwa 78 Millionen Räder.

Das Radverkehrsaufkommen habe während der Pandemie zugenommen, so müssten sich Radler und Autofahrer den Straßenraum häufiger teilen; das Miteinander im Straßenverkehr und die Sicherheit für Radfahrer stünden folglich mehr denn je im Fokus.

Zahl der Radfahr-Unfälle ist gestiegen

Bis Ende Mai habe die Polizei rund 4700 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern registriert. Dies seien etwa 11 beziehungsweise 7 Prozent mehr als in den Vergleichszeiträumen vor der Corona-Phase (2018 und 2019) und sogar mehr als 56 Prozent im Vergleich zu 2021.

Ziel des Landes Niedersachsen sei die Reduktion der Getöteten und Verletzten im Radverkehr um 20 Prozent bis zum Jahr 2025.