Wolfsburg. Die Stadt hat zur geplanten VW-Gigafactory so viele Anregungen und Einwände zu bearbeiten, dass sich der politische Zeitplan verschiebt.

Der Zeitplan war von Anfang an extrem ehrgeizig: Schon im April/Mai 2023 soll die Politik der Planung für die Trinity-Fabrik ihren Segen geben, damit das neue VW-Werk in Warmenau entstehen kann. Baubeginn soll bereits 2023 sein. Doch schon jetzt ist der politische Zeitplan ins Rutschen geraten.

In den Bürgerveranstaltungen im Frühsommer hatte Stadtplanungsleiterin Silke Lässig angekündigt, dass Ende September der nächste Ratsbeschluss zur Trinity-Gigafactory gefasst werden sollte ­– der Entwurfs- und Auslegungsbeschluss. Daran schließt sich die öffentliche Auslegung des Planentwurfs an, zu dem die Bürger wiederum Stellung nehmen können.

Doch das wird im Frühherbst nicht klappen. Denn die Stadtverwaltung hatte am Donnerstag überraschend bekanntgegeben, dass die für den 31. August geplante nächste große Bürgerinformationsveranstaltung im Congress-Park auf Herbst/Winter verschoben wird. Zur Begründung hieß es zunächst nur vage: „Dies hängt mit der Bauleitplanung zusammen.“

Am Freitagnachmittag gab es von der Stadt auf Nachfrage weitere Informationen. Das Wichtigste vorweg: „Der Ratsbeschluss wird für die Dezembersitzung angestrebt“, kündigte der Leiter der städtischen Kommunikation, Lars Vollmering, an. Und versicherte: „Hierdurch wird allerdings der weitere Zeitplan für das Trinitywerk nicht beeinflusst. Es ist auch weiterhin geplant, Anfang 2023 mit dem Bau der Fabrik zu beginnen.“

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Vollmering betonte, dass die Stadt vollumfänglich und bestmöglich informieren wolle. „Die Verschiebung der Bürgerinformationsveranstaltung am 31. August ist aber erforderlich, da die Auswertung der Informationen durch die Komplexität der Gutachten nicht zu diesem Zeitpunkt vollständig erfolgen kann. Die Veranstaltung ist nicht abgesagt, sondern wird lediglich verschoben. Bedingt durch die Herbstferien wird die Bürgerversammlung deshalb erst im November stattfinden, um möglichst vielen Bürger*innen die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen.“

Die Einwendungen aus der frühzeitigen Bürgerbeteiligung lägen mittlerweile vollständig vor, berichtete der Kommunikations-Chef der Stadt. „Ziel der Stadt ist es, Lösungen für alle Anregungen und Ideen zu generieren und in den Bebauungsplan einfließen zu lassen, soweit sie relevant für das Verfahren sind.“ Viele Untersuchungen und Maßnahmen dienten dem Ziel, das Vorhaben für die umliegenden Ortsteile verträglich zu gestalten.