Wolfsburg. Bis zum 26. Juni zeigt die Oebisfelderin Angelika Flaig in Wolfsburg-Neuhaus Unikatlitografien, Malerei, Fotokunst und Installationen.

Auf der Burg Neuhaus eröffnete der Wolfsburger Künstler Walter Winter am Samstag die zweite Ausstellung nach der Coronapause. „Raumbezogen“ lautet der Titel der Schau von Angelika Flaig. Sie zeigt großformatige Unikatlitografien, Malerei, Fotokunst und Installationen.

Die gebürtige Schwarzwälderin Angelika Flaig studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Seit 2015 lebt sie in Oebisfelde, ist Mitglied im Wolfsburger Kunstverein Crearte. Mit der Ausstellung „Raumbezogen“ in der Burg Neuhaus bewegt sich Flaig im Spannungsfeld von Natur und Technik.

Straßenmarkierungen aus gelben, reflektierenden Streifen und Pfeilen werden ihrer ursprünglichen Funktion enthoben und finden Eingang in den Gemäldezyklus „Icon“. Indem sie von innen heraus zu leuchten scheinen, entfalten sie eine unerwartete Poesie. Erloschen sind hingegen die Bürolampen des Bodenobjekts „Richtungen“, die ihre Schirme über eine lose liegende Pfeileansammlung senken – vielleicht in Trauer über die Vergeblichkeit von Wegen trotz Zeichen.

Angelika Flaig bewegt sich auf Burg Neuhaus zwischen Natur und Technik

Mit der künstlerischen Verwendung von Relikten der industriellen Fertigung von Komponenten drückt die Künstlerin ihren Respekt vor der Arbeitswelt aus. Dies zeigt sich in der Arbeit „Nachtgarten“ durch die Verwendung von Gummiteilen auf einer Radierdruckplatte, welche eine surreale Szenerie bilden.

Ein weiteres Relikt aus der Arbeitswelt ist eine ursprünglich zur Blechverarbeitung genutzte Matrix aus Eisenblech. Platziert auf einem Rollwagen entfaltet sie im Kontext der anderen Exponate ihre stille Eleganz. Über ihre samtene, rostige Oberfläche wird auch die Zeit erfahrbar.

"Kokon" wurde von Heinrich Herbrügger fotografiert und montiert. Flaig ist hier die Performerin.  © Privat | Walter Winter

Auf der Doppelbuchseite „Kokon“, einer Fotomontage auf Aludibond, fotografiert und montiert von Heinrich Herbrügger, dominiert die Farbe Grün. Herbrügger und Flaig, hier die Performerin, reflektieren in ihrer Werkgruppe Dryaden einen Naturbegriff zwischen Wachstum und Bedrohung.

Flaig zeigt in Wolfsburg Fotokunst, Installationen und Malerei

Den Besuchern und Besucherinnen eröffnen sich spannende inhaltliche und formale Bezüge zwischen Raum und Exponaten. Durch von Matthias Schneider-Hollek komponierten Klangsequenzen, die per QR-Codes abrufbar sind, wird die besondere Akustik der Ausstellungsräume in das Kunsterlebnis einbezogen.

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Die AusstellungRaumbezogen“ auf der Burg Neuhaus, Burgallee 2, ist bis zum 26. Juni zu sehen. Geöffnet sonntags zwischen 11 Und 18 Uhr. Wer mehr von Angelika Flaig entdecken möchte, ist im Landtag von Sachsen-Anhalt in Magdeburg gut aufgehoben: Dort läuft bis zum 24. Juni ihre Ausstellung „Mythos Wasser“.