Wolfsburg. Vor dem Spiel am Samstag gegen den FC Bayern München zündeten VfL-Ultras Nebeltöpfe und Bengalos. Jetzt greift die Polizei durch.

Nachdem die Ultra-Szene des VfL Wolfsburg vor dem Fußball-Bundesligaspiel gegen den FC Bayern München am vergangenen Samstag mehrere Nebeltöpfe und Bengalos gezündet hatten, hat die Polizei Wolfsburg Verfahren wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung gegen derzeit 15 Unbekannte eingeleitet, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Die Ermittler hoffen auf Zeugen, die Hinweise zu den Tätern geben können. Insbesondere bitten die Ermittler auch darum, dass sich weitere Personen, die durch die Vorfälle Verletzungen, etwa Rauchgasvergiftungen und Atembeschwerden davongetragen haben, bei der Polizei melden.

Nicht schön war das, was Zuschauer und Spieler am Samstag im Stadion des VfL vor dem Spiel gegen den FC Bayern München sehen mussten.
Nicht schön war das, was Zuschauer und Spieler am Samstag im Stadion des VfL vor dem Spiel gegen den FC Bayern München sehen mussten. © dpa | Swen Pförtner

Bereits beim Fanmarsch von der Kneipenmeile Kaufhof zum Stadion zündeten Angehörige der hiesigen Ultra-Szene gegen 13.30 Uhr Nebeltöpfe und Bengalos. Dieses Szenario wiederholte sich in der Nordkurve der Volkswagen-Arena, so dass das Spiel erst mit einigen Minuten Verspätung angepfiffen werden konnte, schreibt die Polizei. Die Nebelschwaden waren derart intensiv, dass der Bereich der Nordkurve zeitweise nahezu komplett in ein riesiges Nebelmeer gehüllt war.

Ein Kind musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung behandelt werden

Dabei nahmen die vermummten Täter, die zudem von einer größeren Anzahl weiterer Mittäter durch ein Banner bei ihrem Tun gezielt abgeschirmt wurden, billigend in Kauf, dass es zu schweren Verletzungen insbesondere auch bei unbeteiligten Stadionbesuchern kommen konnte. Noch während die Täter die Bengalos und Nebeltöpfe abbrannten, liefen mehrere offenbar unbeteiligte Personen aufgrund der starken Rauchentwicklung aus der Nordkurve, um sich in Sicherheit zu bringen. Ferner kam es zu einem Rettungssanitätereinsatz wegen starker Atembeschwerden mehrerer Stadionbesucher aufgrund der Raucheinwirkung. Dabei musste auch ein Kind mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung behandelt werden.

Markus Glomb, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion in Wolfsburg: „Das Abbrennen von Nebeltöpfen und Bengalos stellt eine Gefahr für Leib oder Leben der Täter selbst, aber insbesondere auch für Unbeteiligte dar. Extreme Hitze und Rauchgase können schwere Verbrennungen oder Vergiftungen hervorrufen. Bei den rücksichtslos handelnden Tätern handelt es sich um Straftäter, denen die körperliche Unversehrtheit insbesondere Dritter egal zu sein scheint. Es gilt nun, diese Straftäter zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu treffen, um ähnlich gelagerten Straftaten künftig entgegenzuwirken.“ Hinweise an die Polizei unter (05361) 46460.