Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg kündigt an, die Raupe des Eichenprozessionsspinners wieder absaugen zu lassen. Aber auch Privatpersonen sind gefordert.

Sie sind für viele Menschen inzwischen ein ständiges Ärgernis: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) schlüpfen üblicherweise im Mai, wenn die Temperaturen allmählich steigen. Der Klimawandel begünstigt die Vermehrung der wärmeliebenden Insekten. So breitet sich der Eichenprozessionsspinner in Deutschland immer weiter aus.

Betroffen sind ausschließlich Eichen. Der EPS bevorzugt frei stehende und von der Sonne beschienene Bäume. Im Mai schlüpfen die Raupen, die sich tagsüber in den Nestern verstecken. Abends wandern sie als Prozession (daher der Name) vom Nest in die Baumkrone und fressen die Blätter.

Der Eichenprozessionsspinner kommt ursprünglich aus Südeuropa

Beim Eichenprozessionsspinner handelt es sich um eine aus Südeuropa stammende Schmetterlingsart, die eine gesundheitliche Bedeutung für den Menschen haben kann, denn die Gifthaare der Raupen können bei Berührung unangenehme Reaktionen hervorrufen. Dazu zählen Hautirritationen mit Juckreiz, Atembeschwerden und Augenreizungen.

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Um sich zu schützen, rät die Stadt Wolfsburg bei erwiesener Empfindlichkeit, körperbedeckende Kleidung zu tragen, wenn möglich befallene Eichen zu meiden sowie Raupen und deren Nester nicht zu berühren. Bei starkem Juckreiz nach Berührung hilft viel kaltes Wasser. In besonders schlimmen Fällen sollte ärztliches Fachpersonal oder der Rettungsdienst gerufen werden. Kleidung, an der Raupenhärchen haften, sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

Die Stadt Wolfsburg will die Raupen des Schmetterlings wieder absaugen

Aufgrund des starken Vorkommnisses im Jahr 2019 im Stadtgebiet seien im darauffolgenden Jahr verschiedene Verfahren zur Bekämpfung des EPS durch den Geschäftsbereich Grün getestet worden, wie die Stadt mitteilt. Zum Beispiel die Behandlung mit Heißschaum und -wasser. Eine probate und die für die Bäume schonendste Methode ist allerdings das Absaugen der Nester. Diese werde wie in den vergangenen Jahren auch in 2022 wieder zum Einsatz kommen.

Im vergangenen Jahr wurde eine Kennzeichnung der Bäume mit festgestellten EPS-Nestern mittels Markierbändern mit der Aufschrift „Allergiegefahr durch Eichenprozessionsspinner“ beziehungsweise „Vorsicht Eichenprozessionsspinner“ vorgenommen. So sei für alle ersichtlich, dass sich an dem Baum ein Nest befindet und dieses der Stadt bereits bekannt ist. Das Nest sowie das Markierband würden zeitnah durch eine beauftragte Firma entfernt, sodass im Umfeld des Baumes keine Gefahr mehr besteht. Diese Kennzeichnung der Bäume habe sich bewährt und werde daher fortgesetzt, heißt es.

Auch Wolfsburger Grundstückseigentümer sind gefordert

Des Weiteren werde die natürlichen Fressfeinde vermehrt gefördert. Zu den natürlichen Fressfeinden zählen Vogelarten wie die Meise, die mit Hilfe von Nistkästen angesiedelt werden soll.

Bei EPS-Befall in der Nähe von Wohngebieten könne es nötig sein, diesen zu bekämpfen. Für die Durchführung seien die Personen mit Grundeigentum verantwortlich, heißt es vonseiten der Stadt. Bei Fragen zu diesem Thema sollte das Servicecenter der Stadt unter der Rufnummer 115 oder per Mail an servicecenter@stadt.wolfsburg.de kontaktiert werden.