Wolfsburg. Drogenhandel und Alkoholkonsum, rasende Autofahrer und Dunkelheit: In Wolfsburg gibt es viele Angstorte für Jugendliche.

Drogenhandel, Alkoholkonsum, Dunkelheit und andere Problematiken führen dazu, dass sich Jugendliche an vielen Orten in Wolfsburg unsicher fühlen. Der Jugendbeirat hat solche Angstorte zusammengetragen. Seine Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein.

Der Jugendhilfeausschuss bekam in seiner jüngsten Sitzung eine Karte mit einem Teil der Angstorte der Jugendlichen zu sehen. Besonders viele befinden sich in der Stadtmitte. So fürchten sich Jugendliche am Nordkopf, weil ihrer Beobachtung nach unter der Autostadt-Brücke, unter dem Phaeno und im Bereich Bahnhofspassage/ZOB Drogen umgeschlagen werden und in den beiden letztgenannten Zonen auch Alkohol getrunken wird. Im Bereich ZOB/Bahnhofspassage verstärkt Dunkelheit die Angst.

Unsicher fühlen sich Wolfsburger Jugendliche auch in der Mittleren Porschestraße, im Kaufhof, im Park am Kulturzentrum Hallenbad, am Südkopf und auf dem Parkplatz Meckauer Weg, wo ihrer Wahrnehmung nach Drogen verkauft werden – ebenso wie in der Grünanlage am Hallenbad.

Allersee, Porschestraße und Klieversberg sind Angstorte für Jugendliche

Auch der Allersee gehört zu den Orten, an denen sie sich unsicher fühlen, zudem Westhagen, der Park am Hohenstein und der Weg, der am Fuß des Klieversbergs vom Theodor-Heuss-Gymnasium zur ehemaligen Pestalozzischule führt.

Angst macht es Jugendlichen auch, wenn Autofahrer im Wendehammer vor der Jugendhütte in Sülfeld driften. Der Sülfelder Ortsrat hatte bereits im Herbst 2020 ein Konzept gegen Lärm im Großen Winkel gefordert. Anwohner berichteten von Raserei auf der Straße, die zum Beachvolleyball- und Fußballplatz und zur Jugendhütte führt. Die Jugendlichen stören sich zudem an Alkoholkonsum und Müll in der Jugendhütte.

In Sülfeld fürchten sich Jugendliche vor driftenden Auto-Posern

Die Wolfsburger Polizei sagte der Poser-Szene kürzlich den Kampf an. Bereits entschieden haben Polizei und Verwaltung, dass in die Straße In den Allerwiesen von der Arena bis zum Campingplatz Bodenschwellen eingezogen werden.

Auf der Angstkarte der Jugendlichen sind auch der Fallersleber Schlosspark, der angrenzende Spielplatz und die Nordseite des Bahnhofs Fallersleben gelandet. Am Bahnhof fühlen sich die Jugendlichen einfach unsicher, auf dem Spielplatz stört es sie, wenn dort Alkohol getrunken wird. Im Schlosspark lauten die Kritikpunkte Drogenumschlag, Alkoholkonsum und Dunkelheit.

Wolfsburger Polizei soll Gefährdungseinschätzung zu Angstorten abgeben

Mit dem Ordnungsamt und der Polizei hat der Jugendbeirat sich bereits ausgetauscht, ebenso mit der „Ordnungspartnerschaft Nordkopf“ und der städtischen Stabstelle für Sonderplanungen. Eine Begehung der Problemorte mit dem Geschäftsbereich Grün ist geplant. Die Streetworker von Streetlife fahren die Stellen derweil schon an.

Wolfsburgs Jugenddezernentin Iris Bothe möchte die Angstorte gerne entschärfen, zumal sie vermutet, dass sich Eltern, Senioren und andere Wolfsburger dort ebenso unwohl fühlen wie die Jugendlichen. Bothe bat den Jugendbeirat, die Liste der Angstorte um Lösungsvorschläge zu erweitern, die als Grundlage für eine Ratsvorlage dienen können. Vorab soll die Polizei um eine Gefährdungseinschätzung gebeten werden.