Wolfsburg. Projekt „plenergy“: Wolfsburger Schüler konzipieren Ideen für Photovoltaikanlagen, Solartankstellen und Carsharing-Angebote.

Frische Tatkraft für die Energiewende in Wolfsburg: In Kooperation mit der Regionalen Energieagentur und der Klimaschutzagentur Region Hannover hat die Stadt Wolfsburg „plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“ vom 30. März bis zum 1. April ins Ratsgymnasium Wolfsburg geholt.

Das Projekt fördert laut einer Mitteilung der Stadt den Austausch und vernetzt Jugendliche sowie Aktive der Lokalpolitik und örtliche Initiativen im Sinne von Klimaschutz und Energiewende. An drei Projekttagen haben 80 Schüler und Schülerinnen aus dem elften Jahrgang des Ratsgymnasiums mit ihren Ansätzen neuen Schwung in den Klimaschutz und die Energiewende ihrer Stadt gebracht.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann war schnell dafür zu gewinnen, aktiv im Planspiel mitzuwirken

Im Planspiel „plenergy“ berieten sie sich am Mittwoch in Fachausschüssen, am Donnerstag stimmten sie ihre Beschlussvorlagen im großen Energiewende-Rat ab und für Freitag stand die Realisierung ihrer Projektideen zu Klimaschutz und Energiewende auf dem Programm. So lagen den Jugendlichen unter anderem der Ausbau der Fahrradinfrastruktur und Photovoltaikanlagen, Solartankstellen für E-Scooter oder auch die Schaffung eines Carsharing-Angebots im Stadtgebiet besonders am Herzen.

32 Mitwirkende unterstützten die Jugendlichen, darunter ein Moderationsteam und ein Medienpädagoge, Experten aus verschiedenen Fachrichtungen sowie Aktive von Initiativen vor Ort. Einen direkten Einblick ins Planspiel gab eine Dokumentationsgruppe von acht Schülern via Live-Blog. So lässt sich auch nach den Projekttagen noch sehen, was etwa die Fachausschüsse Strom, Gebäude, Mobilität, Konsum und Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet haben oder der Energiewende-Rat beschlossen hat. Fotos, Texte und Film-Clips stehen online auf https://plenergy.de/wolfsburg22/.

Jugendliche dürfen in einer Ratssitzung ihre Anliegen auch persönlich der Politik vorstellen

Oberbürgermeister Dennis Weilmann war schnell dafür zu gewinnen, aktiv im Planspiel mitzuwirken und den Energiewende-Rat an Tag zwei zu leiten. „Die Schülerinnen und Schüler haben beeindruckende Ideen entwickelt, über die wir uns im Energiewenderat in Wolfsburg austauschen konnten. Sie haben gezeigt, wie wichtig politische Teilhabe ist und dass es um ihre Zukunft geht. Ich freue mich sehr, dass ,plenergy‘ am Ratsgymnasium Wolfsburg stattgefunden hat und würde mir dieses tolle Projekt auch für weitere Wolfsburger Schulen sehr wünschen“, so Weilmann.

Er moderierte das große Gremium, trug die Beschlussvorlagen der Jugendlichen aus den Fachausschüssen vor, leitete deren intensiven Diskussionen und ließ über die Vorlagen abstimmen. Der Oberbürgermeister gab noch vor Ort die Zusage, dass die Jugendlichen in einer der nächsten Ratssitzungen der Stadt ihre Anliegen auch persönlich der Politik vorstellen dürfen.

In einem Speed-Dating hatten alle Beteiligten die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen

Am dritten Projekttag ging es schließlich um die Entwicklung und Präsentation von Projekten, die die Jugendlichen vor Ort selbst umsetzen können. Hierzu stellten die Schüler und Schülerinnen ihre Ideen den eingeladenen örtlichen Initiativen vor; hierunter waren unter anderem der Nabu, die BUND-Jugend, der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Fridays for Future, der VfL Wolfsburg, aber auch Vertreter aus Politik und Wissenschaft.

In einem Speed-Dating hatten alle Beteiligten die Möglichkeit, direkt miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Pläne für die Umsetzung der Projektideen zu schmieden. So wurden fleißig Visitenkarten ausgetauscht und Einladungen der lokal Aktiven ausgesprochen. Zielsetzung sind die Entstehung neuer Kontakte und Verbindungen zu den tatkräftigen Akteure, um die „plenergy“-Ideen Wolfsburgs mit Erfolg umzusetzen und die Jugendlichen zu politischer und gesellschaftlicher Teilhabe zu motivieren. Denn plenergy soll über die drei Projekttage hinauswirken.

Der Verein Regionale Energieagentur hat „plenergy“ in Wolfsburg umgesetzt. „Die Jugendlichen haben klare Ideen und Wünsche, wenn es um den Klimaschutz und damit die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft geht. Deshalb ist „plenergy“ so ein wichtiges Projekt: Es verschafft den jungen Menschen Gehör bei der Kommune und der Politik für ihre Belange und Ideen, das ist ein besonderer Mehrwert des Projekts“, so Geschäftsführerin Andrea Keßler. Denn genau dafür ist „plenergy“ auch konzipiert: Um Kontakte zu stiften und neue Netzwerke für den Klimaschutz und die Energiewende zu schaffen. Es geht dabei um Meinungsbildung und politische Teilhabe.