Stadtmitte. Trotz kalter Temperaturen: Der erste verkaufsoffene Sonntag ist gut besucht – auch wegen der Corona-Lockerungen. Manche setzen weiter auf die Maske.

Lausig kalt war’s, aber die citynahen Parkplätze waren schon mittags belegt. Der erste verkaufsoffene Sonntag lockte an. Nach mehr als zwei Corona-Jahren zeigte sich die Innenstadt von neuen, teils fast vergessenen Seiten: Pferdewurst gab es wieder. Eiscafés hatten geöffnet – alle Tische waren abstandslos besetzt.

Neue Mode präsentierten Textilgeschäfte: elegantes Schwarz für Damen, legere Khaki-Kleidung für Reiselustige, sogar Anzüge zum Leihen. Aufbruch lag in der kalten Luft. Mehr Freiheit wagten Handel und Kunden am ersten Tag der Corona-Lockerungen.

Waltraud Orlovius beim Einkaufen.
Waltraud Orlovius beim Einkaufen. © regios24 | Anja Weber

Gefallen war die Maskenpflicht. Getragen wurden Masken dennoch. Freiwillig, aus Einsicht, in Selbstverantwortung oder weil es die Ladeninhaber so wünschten. Waltraud Orloviuf verzichtete bei der Durchsicht eines Kleiderständers vorm Geschäft auf eine Maske, aber „ich setze sie auf, wenn ich hineingehe“. Noch lieber wäre es ihr, wenn „ich wieder eine OP-Maske tragen könnte. Die ist kleidsamer, man kann besser atmen“.

Trotz Corona-Lockerungen: Manche Wolfsburger setzen weiterhin freiwillig auf die Maske

Dominik und Piere Mücke freuten sich über die Lockerungen – setzen aber weiterhin freiwillig auf die Maske.
Dominik und Piere Mücke freuten sich über die Lockerungen – setzen aber weiterhin freiwillig auf die Maske. © regios24 | Anja Weber

„Auf jeden Fall“, freuten sich Pierre und Dominik Mücke über die Lockerungen. Die beiden
20-Jährigen, ein Ehepaar, würden aber „mit Maske die Läden betreten“. Jochen und Kathrin Waltner aus Wolfenbüttel schmeckte die Bratwurst sehr, weil auch das Bestellen und Speisen ohne die Abstandsregeln angenehmer sei. Aber innerhalb geschlossener Räume wollen sie sich wieder schützen: „Wir haben unsere Masken immer dabei.“

Der 7-jährige Joel nutzte maskenfrei das Moped auf dem Karussell. Sein Vater Giacomo Miliziano war mit seiner Vespa gekommen – ein „Stück Italien“ sagte er stolz, denn der Vespa-Club beteiligte sich an der Auto- und Zweiradmeile. „Sie ist beliebt, insbesondere wegen ihre Vielfalt“, sagte WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer erfreut über das große Interesse an Mobilität.

Da testeten Wilfried und Corinna Lange ein E-Bike, da setzte sich Lange ins Cockpit eines Mercedes, ratterten Hanomag-Oldtimer, zeigte das Team „wob-racing“ einen selbstentwickelten Elektro-Rennwagen E 35. Sie sind Studenten der Ostfalia, die sich am jährlichen Rennen der Eigenentwicklungen auf dem Hockenheim-Ring beteiligen.

Corinna und Wilfried Lange testeten ein E-Bike.
Corinna und Wilfried Lange testeten ein E-Bike. © regios24 | Anja Weber

Verkaufsoffener Sonntag: Superstart in die Osterferien für den Handel

„Ein Superstart in die Osterferien, mit dem unsere Shops zufrieden sind“, resümierte Michael Ernst, Center-Manager der Designer Outlets (DOW), denn die Kunden kamen aus einem größeren Einzugsgebiet, aus Hannover, Peine, Hildesheim. „Für den Handelsstandort Wolfsburg ist der Sonntagsverkauf ein wichtiges Instrument – trotz der schwierigen Umstände wie dem Ukraine-Krieg und der Infektionslage“, betonte Andreas Schwarzkopf, Center-Manager der City-Galerie.

Dort waren die getrennten Laufwege gefallen, entschied jeder Anbieter, ob seine Kundschaft mit oder ohne Maske bedient werde. Aber die leitende Angestellte einer Parfümerie wollte dazu nichts sagen: „Ich muss bedienen“, enteilte sie. Kundinnen und Kunden entschieden sich mal so, mal so. Auf die Stimmung der Besucher wirkten sich insgesamt die Lockerungen positiv aus. „Wir entscheiden, ob und wo wir eine Make tragen“, betonte Franca Miliziano.