Wolfsburg. Youngtimer- und Oldtimer-Besitzer aus der Region zeigten am Samstag in der VW-Stadt ihre historischen Schätze, darunter auch ungewöhnliche Exemplare.

Rund 400 Auto-Liebhaber konnte Hilmar Schimenas, Leiter des Automuseums und Stiftungsvorsitzender, am Samstag trotz des eisigen Wetters zum Abschluss-Hoffest der Sonderausstellung „Klassiker der Region“ begrüßen. „Mit dieser Winter-Reihe ist es uns gelungen, die Enthusiasten der Region ins Haus zu holen. Von November bis April hat das Automuseum rund 4200 Besucher verbuchen können, die die zwanzig ausgewählten Klassiker verschiedenster Marken angelockt haben“, resümierte der Museumsleiter zu Beginn der Abschluss-Veranstaltung unter freiem Himmel.

Große Resonanz hatte sich bereits vorab auf Bewerberseite gezeigt: Aus gut 100 markenübergreifenden Old- und Youngtimern aus der Region (50 Kilometer Umkreis) hatte eine dreiköpfige Jury bestehend aus Eckhard von Witzleben, Helga Düwert (Erste Vorsitzende des Käferclubs Wolfsburg) und Dieter Landenberger mangels Platz nur zwanzig Exponate auswählen können. Zum abschließenden Hoffest hatten nun noch einmal alle Bewerber die Chance, ihre Schätze der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Ehmer präsentieren ihr knallrotes Karmann Ghia Cabrio Baujahr 1971

Unter ihnen auch Peter und Angela Anders aus Ehmen mit ihrem knallroten Karmann Ghia Cabrio Baujahr 1971. „Der Wagen kommt aus Amerika und ich habe ihn im August 2018 zum Glück komplett fertig restauriert kaufen können. Wir haben damit schon tolle Touren hier zwischen Harz und Heide unternommen“, berichtet Peter Anders freudig.

Viel Arbeit dagegen hatte Michael Trück aus Detmerode mit seinem Käfer Baujahr 1968: „Das war mein Corona-Projekt. Mein ,Toivo´ kam im Sommer 2020 per Transporter aus Finnland und war definitiv noch nicht bereit für den TÜV. Ich musste erstmal den kompletten Unterboden instandsetzen. Aber der Motor lief und lief, das war das Erstaunliche!“, freut sich Michael Trück, der den Käfer bei seiner Mutter Angelika Trück in einer Scheune in Jembke komplett restauriert hat.

Michael Trück mit seinem Käfer Baujahr 1968.
Michael Trück mit seinem Käfer Baujahr 1968. © regios24 | Anja Weber

Nur 2700 Stück verkauft: Seltener Sportwagen mit 130 PS

Jürgen Peters aus Braunschweig mit seinem französischen Panhard Levassor Baujahr 1929.
Jürgen Peters aus Braunschweig mit seinem französischen Panhard Levassor Baujahr 1929. © regios24 | Anja Weber

Ein eher ungewöhnlicheres Modell brachten Udo und Petra Kadelbach, ebenfalls aus Ehmen, mit: „Das ist ein Austin-Healey BN7 Baujahr 1960. Davon wurden nur rund 2700 Stück gebaut. Dies ist ein Zweisitzer mit der großen Maschine, sprich ein 3-Liter Sechszylinder-Reihenmotor mit 130 PS, also ein Sportwagen und der muss auch sportlich gefahren werden!“, verrät uns Udo Kadelbach augenzwinkernd.

Vor diesem Fahrvergnügen stand aber viel Arbeit, wie er zugab: „Dies ist eine so genannte „Frame-Off-Restauration“, es stand also nur noch der Rahmen, als ich ihn aus Amerika bekam. Das hat sieben Jahre gedauert, bis ich den Wagen fahrbereit hatte.“

Und der älteste Teilnehmer unter den Fahrzeugen war ein französischer Panhard Levassor Baujahr 1929. Besitzer Jürgen Peters aus Braunschweig kam stilgerecht mit Lederkappe und Handschuhen und erklärte fröstelnd vor diesem Cabrio: „Dies ist ein 6-Zylinder mit 2,3 Liter Hubraum. Ich habe den Wagen von meinem leider verstorbenen Freund Raimund Bartels, einem Architekten, übernommen. Er hat das Fahrzeug aus Fragmenten zusammengesetzt, ursprünglich war das wohl mal ein Limousinen-Aufbau, aber so genau kann man das leider nicht mehr rekonstruieren.“

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