Wolfsburg. Seit Februar kam es zu einem klaren Anstieg der Corona-Patienten im Klinikum Wolfsburg. Bei vielen Betroffenen ist Corona nur eine Nebendiagnose.

Die Corona-Lage im Klinikum Wolfsburg hat sich im Vergleich zur vergangenen Woche gebessert. Auf den Stationen werden weniger Covid-Patienten behandelt. Die Personalsituation bleibt jedoch angespannt.

Wie der Ärztliche Direktor Professor Nils Homann auf Anfrage berichtet, wurden am Donnerstagvormittag im Klinikum 25 Corona-Patienten stationär versorgt, elf weniger als in der Vorwoche. Drei Patienten benötigten eine intensivmedizinische Betreuung, eine Patientin wurde beatmet.

Insgesamt habe das Klinikum 2022 bereits mehr als 300 Covid-Patienten stationär versorgt, bilanziert Homann. Ihre Zahl sei seit Februar deutlich gestiegen, vor allem auf der Covid-Normalstation lägen jetzt viel mehr Patienten als im Vorjahr. Die Zahl der Corona-Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, habe sich dagegen nicht gravierend verändert.

Klinikum Wolfsburg versorgt 2022 mehr als 300 Corona-Patienten

Als Gründe für das höhere Patientenaufkommen nennt Homann das Durchsetzen der Omikron-Varianten und eine damit verbundene „sehr dynamische“ Infektionslage. „Bei hohen Inzidenzen waren während der Pandemie in der Regel auch immer mehr Patienten stationär zu versorgen“, erklärt der Ärztliche Direktor.

Dass sich die Zahl der Corona-Infizierten auf der Intensivstation nicht erhöht habe, hänge aktuellen Studien zufolge mit der schon erreichten Impfquote in der Bevölkerung zusammen und belege, dass die Corona-Impfung vor schweren Corona-Krankheitsverläufen schütze.

Infizierte Senioren kommen häufig mit Zeichen einer Lungenentzündung ins Klinikum

Die Symptome der Corona-Infizierten im Klinikum sind sehr unterschiedlich. Sehr viele Patienten auf der Covid-Normalstation seien mit dem Virus als Nebendiagnose aufgenommen worden, erläutert Homann. Klinikaufenthalte älterer Wolfsburger werden dagegen häufig nötig, weil die Senioren Anzeichen einer Lungenentzündung haben.

Auf der Intensivstation werden vor allem Patienten und Patientinnen versorgt, die zwischen 60 und 80 Jahre alt sind. Oftmals befinden auch sie sich aufgrund anderer Erkrankungen als Corona im Klinikum und haben zusätzlich einen positiven Corona-Befund. „Aufgrund der verschiedenen Erkrankungen ist das Immunsystem dieser Patient*innen sehr geschwächt, sodass eine Corona-Infektion die Patient*innen zusätzlich schwächt“, erläutert Homann.

Corona-Symptome von Kindern: Husten, Schnupfen, Fieber, Durchfall

Im Vergleich zum Vorjahr erkranken seit Wochen mehr Wolfsburger Kinder an Covid-19 und benötigen teilweise ebenfalls eine stationäre Versorgung im Klinikum. „Diese kommen mit Husten, Schnupfen, Fieber oder auch Durchfall ins Klinikum“, zählt Homann auf. Andere kleine Patienten seien symptomfrei, hätten aber einen positiven Coronatest.

Kinder, die wegen einer Corona-Erkrankung im Klinikum Wolfsburg behandelt werden, bleiben im Durchschnitt vier Tage. Bei Erwachsenen ist die Aufenthaltsdauer unterschiedlich, in der Regel handelt es sich aber ebenfalls um mehrere Tage.

Klinikum Wolfsburg zieht Personal zusammen

Die personelle Lage ist nach Homanns Schilderung nicht nur in der Pflege und der Ärzteschaft, sondern in vielen Bereichen des Klinikums sehr angespannt. Stadträtin Monika Müller und der Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Gesundheit, Dr. Volker Heimeshoff, hatten bereits in der vergangenen Woche berichtet, dass viele Mitarbeiter des Klinikums durch Quarantänen ausfielen. „Dank unserer Notfall- und Pandemiekonzepte sowie durch die sehr hohe Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeitenden ist die Versorgung Wolfsburger Notfallpatienten sowie aller stationärer Patienten aber auch jetzt gesichert“, betont Homann.

In einigen Bereichen des Klinikums sei Personal zusammengezogen worden. „Das Klinikum hat vorübergehend seine Betten- und OP-Kapazitäten sowie die planbaren Aufnahmen an die aktuelle personelle Situation angepasst.“

Lesen Sie auch

17.000 Covid-Fälle- Niedersachsens Klassen werden immer leerer

Omikronwelle bringt Wolfsburger Pflegeheime in Nöte