Wolfsburg. Katharina Rosch will für die Grünen in den Landtag. Die Wolfsburgerin stellt das Auto als dominantes Verkehrsmittel in Frage.

Die nächste Wolfsburger Kandidatin für die Landtagswahl im Oktober steht fest: Katharina Rosch tritt für die Grünen an. Der Kreisverband der Partei Bündnis 90/Die Grünen hat sie laut einer Pressemitteilung mit großer Mehrheit als Direktkandidatin aufgestellt.

Die 58-jährige Rosch ist in Wolfsburg keine Unbekannte. Seit Dezember organisiert sie gemeinsam mit Frank Hocke Schweigekreise vor dem Rathaus als Zeichen gegen die Montagsspaziergänge. Sie gehört der Fridays-for-Future-Ortsgruppe an und dem Wolfsburger Grünen-Vorstand.

Dabei wohnt Rosch erst seit 2020 wieder in Wolfsburg. Zuvor hat die Mutter von drei erwachsenen Kindern länger in Loccum und Braunschweig gelebt. In der Nachbarstadt baute sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit die Initiative Fahrradstadt Braunschweig mit auf. Seitdem ist sie mit der Hamburger Verkehrsexpertin Katja Diehl für eine autoarme, inklusive und klimagerechte Mobilität vernetzt. Überhaupt ist Fahrradfahren Roschs Leidenschaft – auch politisch.

Wolfsburger Grünen-Kandidatin Katharina Rosch will öffentlichen Nahverkehr ausbauen

Sie setzt sich dafür ein, das Radfahren attraktiver und sicherer zu machen. In der Mobilitätswende sieht sie aber auch einen zentralen Baustein, um der Klimaveränderung zu begegnen. „Mobilität muss neu gedacht werden“, findet die Grünen-Kandidatin.

Das Auto stellt sie als dominantes Verkehrsmittel infrage. Wobei es Rosch nicht darum geht, das Autofahren zu verbieten. Vielmehr müsse Mobilität gerechter werden. Sie verweist auf behinderte Menschen, Kinder und Jugendliche, Ältere und ärmere Bürger, die kein Auto besitzen. Roschs Forderung lautet, vor allem den öffentlichen Nahverkehr auszubauen.

Digitalisierung ist das zweite große Thema der Landtagskandidatin aus Wolfsburg

Rosch arbeitet in Wolfsburg für das Frankfurter Technologieunternehmen Etecture. Eine Digitalisierung, die sicher für Bürger und den Staat ist und das Leben vereinfacht, ist neben der Verkehrswende ihr zweites großes Anliegen. „Da muss noch einiges gestemmt werden“, erklärt sie. „Wichtig ist aber, dass die Digitalisierung nicht auf bestehende Prozesse aufgesetzt wird und damit alles verteuert wird. Prozesse müssen neu gedacht und dann digitalisiert werden.“

Die Grünen sind die vierte Partei, die in Wolfsburg Direktkandidaten für die Landtagswahl 2022 aufgestellt hat. Die Wolfsburger SPD-Abgeordnete Immacolata Glosemeyer kündigte bereits im Januar an, wieder antreten zu wollen. Sie wurde Anfang März einstimmig für den Wolfsburger Wahlbereich 7 aufgestellt. Die Wolfsburger CDU will mit Cindy Lutz in den Landtag zurück. Die FDP schickt den 22-jährigen Mats-Ole Maretzke ins Rennen.

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