Wolfsburg. In unseren „Wolfsburger Geschichten“ blickt Eberhard Rohde auf die Unterkünfte der Flüchtlinge und eine aufregende Situation zu Pfingsten 1945.

Die Geschichte der ersten Wolfsburger Altenheime ist so verworren wie die Endzeit des unseligen Krieges. Ein „Heim“, wie wir es uns heute im doppelten Sinn vorstellen, gab es nicht für die ersten Ankömmlinge. Im März 1945 endete zum Beispiel der lange Fluchtweg aus Stettin hier für Alte und Kranke vor den Baracken. Es waren Baracken im Reislinger Lager, aufgebaut bis 1939 und südlich der heutigen Reislinger Straße gelegen. Auf der Nordseite befand sich damals das Baracken-Krankenhaus.

Die ersten alten und kranken Flüchtlinge waren nach langer Irrfahrt von Stettin aus noch vor Kriegsende 1945 eingetroffen. Gesucht und gefunden wurden am ehemaligen Versehrtenheim die ersten Räume. Dort gab es zu Pfingsten eine helle Aufregung: Die alten Bewohner, zum Teil mit mehreren Leidensgenossen in einem Barackenzimmer untergebracht, wurden unsanft auf die Straße gesetzt. Polnische Zwangsarbeiter brauchten die Räume.