Beeindruckend war das Engagement, mit dem etliche Wolfsburger am Samstag wieder zu Werke gingen, um unsere Wälder und Parks vom Müll zu befreien. Und bestürzend die Menge an Unrat, die sie wieder aus der Natur herausholten. Der Förster allein hätte es nach eigenem Bekunden nicht geschafft. Was ist los mit uns? Und was mit Politik und Verwaltung los, dass sie es immer noch nicht schaffen, das Thema nach oben auf die Agenda zu heben? Schauen wir nach Singapur, Wien, Hamburg oder Hagen. Alles Städte, die ihr Müllproblem auf die Prioritätenliste gesetzt haben. Der Umwelt zuliebe. Und letztlich auch zum Wohl der Menschen. Nehmen wir Hagen, das nur etwas größer als Wolfsburg ist. Mülldetektive, Waste-Watcher, eigens ausgebildet und mit Kompetenzen ausgestattet, bringen Umweltfrevler zur Strecke. Kippenschnipper, Müllablader im Wald sehen sich drastischen Strafen gegenüber. In Singapur geht man noch einen Schritt weiter. Zusätzlich zu Geldstrafen müssen der Übeltäter, die Übeltäterin selbst zur Reinigung öffentlichen Raumes antreten. Warum sind wir da so zurückhaltend? Ergänzt durch eine Schulung, was allein so eine weggeschnippte Zigarettenkippe bewirkt (als toxischer Müll mit den bekannten Folgen für Tiere, Grundwasser, letztlich für uns) könnte das doch für die Umweltfrevler eine prima Chance sein, sich zu Umweltbeschützern zu wandeln.

Und es wär eine tolle Rückendeckung für all die Unermüdlichen, die sich in jedem Frühjahr frühmorgens an einem Wochenende zum Umweltputzen treffen. Und erst recht für die Kinder der Familien, die wieder mit dabei waren, ein positives Zeichen.