Wolfsburg. IZS-Mitarbeiter geben das Werk heraus, das ab sofort käuflich erworben werden kann.

Wie kaum eine andere Stadt der Bundesrepublik ist Wolfsburg von Migration geprägt. Doch sind die Geschichten der meisten Zuwanderungsgruppen, ob aus Portugal oder Polen, Russland, Brasilien oder Togo, bislang noch nicht erzählt worden. Daher betreten die Herausgeber Alexander Kraus und Aleksandar Nedelkovski, beides Mitarbeiter am städtischen Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS), mit ihrem Buch „Mitgebracht. Eine Zuwanderungsgeschichte Wolfsburgs“ auf vielfache Weise migrationshistorisches Neuland, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Das Besondere in ihrer Herangehensweise: Innerhalb des Buches wird eine Auswahl individueller Zuwanderungsgeschichten präsentiert, und dies anhand von Objekten, die als Stellvertreter fungieren – als Stellvertreter für eine Heimat, die freiwillig oder erzwungen zurückgelassen wurde. Sie führen die Menschen an ihre Heimat zurück, machen ihre Erinnerungen greifbar.

Klaus Mohrs: Buch zeigt Vielfalt Wolfsburgs auf

„Es ist weithin bekannt, wie sehr mir die Migrationsgeschichte unserer Stadt am Herzen liegt“, so Oberbürgermeister Klaus Mohrs, „umso mehr freue ich mich darüber, dass für dieses Buch die Stimmen so vieler Bürger unserer Stadt gehört wurden. Die Vielfalt Wolfsburgs spiegelt sich in den in ihm präsentierten Geschichten.“

Die Publikation lasse den Leser an vielen spannenden und bemerkenswerten Lebensgeschichten teilhaben, zeigt sich der Erste Stadtrat und Kulturdezernent Dennis Weilmann begeistert. „Diese Geschichten spiegeln die gelebte Integration in unserer Stadt eindrucksvoll wieder und zeigen die hohe Vielfalt der Wolfsburger Bevölkerung. Die präsentierten Gegenstände stammen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten. Wer diese Objektgeschichten liest, begibt sich auf eine dingliche Entdeckungsreise in die Zuwanderungsgeschichte Wolfsburgs und zurück in die Welt.“

Geschichtswissenschaftliche Texte runden den Band ab

Abgerundet wird der Band durch drei geschichtswissenschaftliche Texte zur Flüchtlingspolitik in der Wirtschaftswunderstadt (Frank Wolff), zu binationalen Eheschließungen in Wolfsburg (Christoph Lorke) und den frühen Experimenten kommunaler Integrationspolitik in der Volkswagenstadt (Michael Siems) sowie dreier Interviews mit Konrad Schmidt-Ott, Betty Rannenberg und Sylvia Cultus, die maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Organe der kommunalen Integrationspolitik der Stadt Wolfsburg beteiligt waren.

Das Buch kann im Institut für Zeitgeschichte unter izs-stadtarchiv@stadt.wolfsburg.de und über den örtlichen Buchhandel käuflich erworben werden. Ladenpreis: 19,95 Euro.