Wolfsburg. Der Wolfsburger Jens Prügner (40) hat Speiseröhrenkrebs. Retten kann ihn nur eine Operation in München. Seine Frau bittet online um Hilfe.

Der Hilferuf einer Wolfsburgerin, deren Mann lebensbedrohlich an Speiseröhrenkrebs erkrankt ist, hat im Internet eine Welle der Hilfsbereitschaft losgetreten.

Am Mittwoch bat Nina Prügner Zappert auf der Online-Plattform Betterplace um Spenden, damit ihr Mann Jens mit etwas Glück in München eine lebensverlängernde Behandlung erhalten kann. Die Spendenseite finden Sie hier.

Am Donnerstag berichtete unsere Zeitung online und eine Welle der Solidarität wurde losgetreten.

„Die geben uns dort einen kleinen Lichtblick, dass sie meinen Mann eventuell doch noch operieren können, wenn die Chemo weiter anschlägt“, schrieb sie. Doch die Fahrten und die Unterkunftskosten seien für sie bald nicht mehr zu bewältigen. „Ich bitte daher um eine kleine Spende, auch wenn es nur ein Euro ist. Wir wollen unseren Mann und Papa noch ein wenig behalten.“

Ein eingeklemmter Nerv entpuppt sich als gefährlicher Tumor

Seit Mai hat Jens Prügner viel Zeit in Kliniken verbracht. Alle Hoffnungen ruhen jetzt darauf, dass er in München operiert wird. 
Seit Mai hat Jens Prügner viel Zeit in Kliniken verbracht. Alle Hoffnungen ruhen jetzt darauf, dass er in München operiert wird.  © Privat | Nina Prügner Zappert

„Das ganze Leben steht Kopf“, berichtet die Mutter von drei Kindern am Donnerstag am Telefon. Die schreckliche Diagnose erhielt ihr Mann Ende Mai. Dass etwas nicht stimmte, hatte er schon länger bemerkt: Immer wieder sei ihm das Essen hochgekommen, erzählt seine Frau, und seit Monaten habe er ständig Rückenschmerzen gehabt. Die Ärzte vermuteten einen eingeklemmten Nerv. Da der 40-Jährige als Industriereiniger körperliche Arbeit leistet, konnten sich die Prügners das zunächst durchaus vorstellen.

Aber es war kein eingeklemmter Nerv. Es waren ein Tumor am Mageneingang und zerstörerische Metastasen an einem Wirbelkörper. Jens Prügner wurde ins Klinikum Wolfsburg aufgenommen, dann aber wegen eines Wirbelkörperbruchs zur Operation nach Hannover verlegt. Bis August folgten Chemotherapien. Jetzt versucht der Familienvater zu Hause auf dem Laagberg, sich so weit wie möglich für eine Operation in München zu erholen. Stets bemüht, ihn aufzumuntern: Enna (2) und Maddox (9).

Der Wolfsburger Familie fehlt Geld für die Aufenthalte in München

Nina Prügner Zappert erzählt, dass ihr Mann mit Leib und Seele Familienvater ist. „In den letzten Jahren war er nur für die Familie da. Er hat sich so toll um die Kinder gekümmert und, wenn ich Spätdienst hatte, alles gemacht“, sagt sie.

Die Wolfsburgerin ist Krankenschwester, doch momentan kann auch sie nicht arbeiten. Statt zwei Gehältern und dem Lohn aus zwei zusätzlichen 450-Euro-Jobs fließt nur noch Krankengeld auf das Familienkonto. Auch darum der Hilferuf im Internet. Die medizinische Behandlung bezahlt zwar die Krankenkasse, aber nicht die Fahrten nach Bayern und die Übernachtungen.

Ein auffälliger Befund unter der Achsel bereitet neue Sorgen

Dreimal sind die Prügners bislang zu Voruntersuchungen in den Süden gereist, bei der letzten wurde ein auffälliger Befund unter Jens Prügners Achsel gefunden. „Jetzt hoffen wir natürlich, dass das nichts ist“, sagt seine Frau. Nur dann werde ihr Mann operiert.

Eine große und lange OP wäre das, in der dem Krebspatienten der befallene Teil der Speiseröhre entnommen und durch einen Teil des Magens ersetzt würde. „Das ist seine einzige Chance“, betont seine Frau.

Die Spendenbereitschaft ist groß

Dafür, dass er operiert werden kann, leisten seit Mittwoch viele Menschen Unterstützung. Bis zum späten Donnerstagnachmittag haben auf der Spendenplattform schon 83 User gespendet. Manche 5 Euro, manche mehr, oft verbunden mit guten Wünschen - gut 1200 Euro insgesamt. Das Leben der Prügners steht Kopf, aber die Hoffnung lassen sie sich nicht nehmen.