Wolfsburg. Dr. Gerhard Meier, Vorstand der WEB: Bleibt weiter der dringend benötigte Regen aus, wird es zu Störungen der Gewässerökologie kommen.

Anhaltende Hitze, kein Regen in Sicht – die Stillgewässer in Wolfsburg befänden sich aktuell erneut in einer schwierigen Lage, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Um ein Umkippen der Teiche und ein Fischsterben zu verhindern, arbeiten die Wolfsburger Entwässerungsbetriebe (WEB) zusammen mit dem Geschäftsbereich Grün und dem Umweltamt der Stadt Wolfsburg seit Frühjahr an der Umsetzung der Maßnahmen, die die Projektgruppe „Wasser in der Stadt“ im vergangenen Jahr beschlossen hatte. Zudem werde aktuell täglich die Situation der Gewässer überprüft, Lüfter seien seit Ende Juli im Einsatz, heißt es in der Mitteilung.

Vorbereitende Maßnahmen seit Frühjahr 2020

Um für mehr Sauerstoff im Wasser zu sorgen und den Nährstoffgehalt zu senken, seien bereits im Frühjahr zahlreiche Pflanzen in die Teiche eingebracht worden. So seien rund 40 Meter Uferlinie des Detmeroder Teiches mit in Wolfsburg gewonnenem Schilf begrünt sowie im Mühlenteich und im Stemmelteich See- und Teichrosen gepflanzt worden. Auf dem Neuen Teich und dem Salzteich schwimmen begrünte Inseln, die ein Überangebot an Nährstoffen im Wasser binden sollen. „Die Bepflanzung der Teiche ist eine langfristig gedachte Maßnahme“, erklärt Dr. Gerhard Meier, Vorstand der WEB. „Sie können voraussichtlich erst in zwei bis drei Jahren, wenn die Pflanzen ausgewachsen sind, nachweisbare Effekte bewirken.“

Zustand der Teiche – Maßnahmen hätten zum Teil gut gegriffen

Am 21. Juli hätten die WEB zwei Lüfter im Mühlenteich sowie einen Lüfter im Neuen Teich in Betrieb genommen. Im Neuen Teich sei am 7. August ein zweiter Lüfter installiert worden. Der Detmeroder Teich werde seit dem 30. Juli mit zwei Geräten belüftet, zudem komme seit dem 7. August eine Umwälzpumpe zum Einsatz, die stündlich etwa 70 Kubikmeter Wasser bewege. Die Maßnahmen hätten zum Teil gut gegriffen: Der Detmeroder Teich, der schon zu circa zwei Dritteln mit Grünalgen belegt gewesen sei, habe sich durch den Einsatz der Pumpe und der Lüfter erholt. Das Algenwachstum werde weiterhin täglich beobachtet.

Seit Samstag gebe es keinen Durchfluss mehr in der Schillerteichkette

Der anhaltende Wassermangel im Naturkreislauf führe jedoch zu mittelfristig nicht abwendbaren Schäden. Seit Samstag gebe es keinen Durchfluss mehr in der Schillerteichkette – bestehend aus Großem Schillerteich, Kleinem Schillerteich, Krummer Teich, Frauenteich und Ziegelteich. Ebenso keinen Zufluss wiesen der Mühlenteich und der Neue Teich auf. Bei den letztgenannten Teichen sei der maximale mögliche Einstau im Frühjahr erhöht worden, durch die ausbleibenden Niederschläge und die hohe Verdunstung werde dieser stabilisierende Effekt konterkariert. Insgesamt werde so das Wachstum von Blau- und Grünalgen begünstigt, die Verschiebung der pH-Werte in den Teichen könne trotz Belüftung zu einem erneuten Fischsterben führen.

Ihr Newsletter für Wolfsburg & Region

Kostenlosen Newsletter bestellen und täglich das Neueste aus der Region im Postfach lesen.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

„Wir versuchen, die Folgen der anhaltenden Trockenperiode für die Wolfsburger Gewässer abzumildern“, so Dr. Meier von den WEB. „Wir können aber die Natur nicht steuern. Bleibt weiter der dringend benötigte Regen aus, wird es zu Störungen der Gewässerökologie kommen.“