Wolfsburg. Die erste fahrfertige Limousine V1, (V = Versuchswagen), wird am 3. Juli 1935 einer Kommission des RDA vorgestellt.

Ob als Käfer, Beetle, Fusca, Coccinelle oder Maggiolino – mehr als 21 Millionen Fahrzeuge dieses „Weltautos“ wurden auf allen Kontinenten gefertigt. Die Anfänge des automobilen Bestsellers reichen mittlerweile 85 Jahre zurück: Im Frühjahr 1935 wird der erste Versuchswagen in Handarbeit in einer Stuttgarter Garage gebaut und am 3. Juli 1935 präsentiert.

Vor dem Hintergrund der schwierigen Wirtschaftslage der 1920er-Jahre wird die Idee eines preisgünstigen Fahrzeugs für die deutsche Massenmotorisierung gleich von mehreren Automobil-Konstrukteuren aufgegriffen. Unter ihnen ist auch Ferdinand Porsche, der im Laufe seiner Karriere schon zuvor eher erfolglos verschiedene Kompakt- und Kleinwagenmodelle entworfen hatte. Als Quintessenz dieser Projekte entwickelt sein Stuttgarter Konstruktionsbüro im Jahr 1933 ein Fahrzeugkonzept, das am 17. Januar 1934 dem Reichsverkehrsministerium als „Exposé betreffend den Bau eines Deutschen Volkswagens“ vorgestellt wird. Bald darauf machen die Nationalsozialisten den Volkswagen zum Prestigeprojekt ihres sozialutopischen Regierungsprogramms.

Fünf Monate nach der Übergabe des Exposés erhält Ferdinand Porsche vom Reichsverband der Automobilindustrie (RDA) einen über die Reichsregierung initiierten Entwicklungsauftrag. Die Umsetzung der Konstruktionszeichnungen beginnt im Frühjahr 1935 unter provisorischen Umständen. Da die Porsche GmbH bislang nur als Konstruktionsbüro tätig gewesen war, sind keine eigenen Werkstätten vorhanden. Die Einrichtung oder Anmietung eines angemessenen Betriebs lässt das knappe Projektbudget nicht zu, weshalb man auf die Doppelgarage des privaten Porsche-Wohnhauses am Feuerbacher Weg in Stuttgart-Nord ausweicht. Zwölf Mechaniker arbeiten unter beengten Bedingungen. Die erste fahrfertige Limousine V1, (V = Versuchswagen), wird am 3. Juli 1935 einer Kommission des RDA vorgestellt. Nach langen Diskussionen über die Kostenkalkulation und das Motorkonzept gibt er grünes Licht für die Weiterführung des Projektes.