Wolfsburg. Luis Utzeri aus Velpke hat Lymphdrüsenkrebs, nur eine Stammzellenspende kann ihn retten. Dafür braucht er Unterstützung von Vielen.

Vor einem guten halben Jahr fühlte sich Luis Utzeri noch total fit. Der 27-Jährige wollte seine Freundin Dania heiraten, ein Haus bauen. Nun liegt Luis Utzeri im Klinikum Wolfsburg und bittet um Hilfe. Er braucht eine Stammzellspende. Er braucht Menschen, die sich typisieren lassen.

Im November 2019 erhielt der Volkswagen-Mitarbeiter die niederschmetternde Nachricht, dass er Lymphdrüsenkrebs hat. In der Zeit davor fühlte er sich häufig müde. Aber nicht zu müde, um mit seiner Freundin nach Sardinien zu fliegen und seine Großeltern zu besuchen. In diesem Urlaub entdeckte der Velpker plötzlich einen geschwollenen Lymphknoten. In den Nächten schwitzte er stark. Luis Utzeri fing an zu googeln - und bekam eine riesigen Schreck. Denn schon da stieß er auf Lymphdrüsenkrebs.

Erst war ein Lymphknoten geschwollen, dann ein zweiter

Im Herbst 2019 besuchten Luis Utzeri und Dania Cavalli die Großeltern auf Sardinien. Zwei Wochen, nachdem das Foto aufgenommen wurde, erhielt er die Diagnose Lymphdrüsenkrebs.
Im Herbst 2019 besuchten Luis Utzeri und Dania Cavalli die Großeltern auf Sardinien. Zwei Wochen, nachdem das Foto aufgenommen wurde, erhielt er die Diagnose Lymphdrüsenkrebs. © Privat | Utzeri

Die Ärzte in Italien gaben erst einmal Entwarnung. Utzeris Blutbild sah gut aus, eine Vergrößerung der Milz legte für sie den Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber nahe. Ein Test darauf fiel negativ aus. Zurück in Deutschland fand Luis Utzeri einen weiteren Lymphknoten, der geschwollen war. Sein Hausarzt testete den jungen Patienten auf alle möglichen Viren, ohne Ergebnis. Als starke Kopfschmerzen hinzukamen, fuhr Utzeri ins Klinikum. Und erfuhr zwei Tage später von seiner lebensbedrohlichen Krankheit.

Statt an seinem Arbeitsplatz im Direktverkauf bei VW verbrachte Utzeri von nun an viele Stunden im Klinikum Wolfsburgs. Montags, dienstags, mittwochs Chemotherapie. Zehn Tage zu Hause. Dann wieder Chemotherapie. Acht Zyklen lang, vier Monate. Die Haare fielen ihm aus, doch nach zehn Wochen wusste er, dass die Zahl der Krebszellen in seinem Körper abnahm. Am 23. März hatte Luis Utzeri die letzte Chemo. Die Ärzte konnten keine Krebszellen mehr finden. „Da ist man in der Schwebe, aber trotzdem überglücklich“, sagt Utzeri.

Ein Knubbel am Bein macht Luis Utzeris Freude zunichte

Der Velpker kehrte langsam ins Leben zurück. Seine Freundin und er hatten abgemacht, dass sie heiraten würden, wenn er wieder gesund wäre. Jetzt konnten sie sich endlich verloben. Die ersten Spaziergänge und Radtouren waren noch sehr anstrengend, doch allmählich gewann Utzeri wieder Kräfte. Er plante, wieder zu arbeiten. Dann entdeckte er einen Knubbel am Bein. Was er befürchtete, bestätigte sich am 27. Mai. Der Krebs war noch da.

„Ich hatte eine miese Woche“, sagt Utzeri am Dienstag in einem Videotelefonat, das er aus seinem Zimmer im Klinikum führt. „Zum Glück ist der menschliche Kopf so, dass er sich auch daran gewöhnt und wieder Hoffnung hat, dass es ein gutes Ende nimmt.“ Damit die Krankheit ein gutes Ende nehmen kann für Luis Utzeri, muss er sich nun erneut einer Chemotherapie unterziehen. Dieses Mal aber steht von vornherein fest, dass sie ihn nicht heilen kann. Sein Immunsystem ist zu schwach für den Krebs, erklärt der 27-Jährige. Darum sucht er jemanden, der ihm Stammzellen spenden kann.

Volkswagen hilft bei der Suche nach einem Stammzellenspender

Volkswagen hilft bei der Suche nach einem geeigneten Spender. Alle Mitarbeiter, die das Intranet aufrufen, finden Utzeris Geschichte und das Angebot, sich in in einem der Gesundheitszentren typisieren zu lassen. Der Verein „Wolfsburg hilft“ finanziert Tests. Luis Utzeris Verlobte, seine Familie, Kollegen und viele andere verbreiten die Nachricht, dass der Velpker einen Spender braucht. Für ihre Unterstützung, sagt er, sei er unglaublich dankbar.

Im Dezember 2019 erlebte ein zehnjähriger Junge aus Bayern ein Weihnachtswunder. Bei einer Typisierungsaktion in seiner Heimatstadt wurden gleich zwei passende Stammzellenspender für ihn gefunden. Findet sich ein passender Spender für Luis Utzeri, kann er nach einer sehr hoch dosierten Chemotherapie, die hoffentlich alle Krebszellen zerstört, im Universitätsklinikum Göttingen Stammzellen transplantiert bekommen.

Typisierung ist bei vielen Wolfsburger Ärzten möglich

Typisieren lassen kann man sich bei zahlreichen Wolfsburger Ärzten, die auf der Website hilf-luis.de aufgeführt sind. Oder man fordert einfach online unter www.dkms.de/de/spender-werden ein kostenloses Registrierungsset an, macht einen Wangenabstrich und schickt die Wattestäbchen ein. „Ohne das kann ich nicht weiterleben und Viele andere auch nicht“, sagt Luis Utzeri.