Wolfsburg. An vielen Gebäuden in der Stadt werden in dieser Woche Regenbogen-Flaggen gehisst.

Vor dreißig Jahren beschloss die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) längst Überfälliges. Am 17. Mai 1990 wurde Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten gestrichen. Das Datum gilt seitdem weltweit als Internationaler Aktionstag gegen Homophobie und Transphobie.

In Deutschland sei seitdem viel Positives in Bezug auf Gleichstellung, Anti-Diskriminierung und Solidarität erreicht worden, wie die Aids-Hilfe Wolfsburg mitteilt. Hervorzuheben seien die ersatzlose Aufhebung des Paragrafen 175 StGB (strafrechtliche Verfolgung homosexueller Handlungen) durch den Bundestag im Jahr 1994, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vom 14. August 2006 sowie zuletzt die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare am 1. Oktober 2017 („Ehe für alle“).

Dennoch seien bis heute Homo- und Transphobie im beruflichen und privaten Umfeld immer noch gängige und alltägliche Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Unter Federführung der Wolfsburger Aids-Hilfe haben sich deshalb Vertreter aus Gewerkschaft, Kirche, Kunst und Kultur, Jugend und Schule sowie Sport, Wirtschaft und der Stadt Wolfsburg zusammengefunden, um gemeinsam vom 11. bis 17. Mai in der „Wolfsburger Woche für Vielfalt und Toleranz“ Flagge zu zeigen.

„Besonders freut mich, dass alle Beteiligten sofort zugesagt haben, bei der Aktion mitzumachen“, erzählt Julia Streuer, Vorsitzende der Aids-Hilfe Wolfsburg. „Wir möchten als weltoffene bunte Solidargemeinschaft, in der die soziale Herkunft, sexuelle Orientierung und religiöse Zugehörigkeit keine Rolle spielen, ein auffälliges Zeichen setzen.“

Der Regenbogen als weltweit gültiges Symbol für Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz wird eine Woche lang in Form von Flaggen und Illuminationen an vielen beliebten Orten im Stadtbild sichtbar sein.

Aufgrund der Corona-Krise hätten alle zusätzlich geplanten Begleitveranstaltungen leider abgesagt werden müssen, bedauert die Aids-Hilfe. red