Wolfsburg. Jonathan starb mit 13 Jahren nach neun Monaten Kampf gegen den Krebs. Viele Wolfsburger hatten sich für ihn und seine Mutter engagiert.

Am Ende nahm Gott den, den er vor 13 Jahren gegeben hatte, wieder zu sich: Jonathan. Viele Wolfsburger hatten Ende des vergangenen und Anfang dieses Jahres großen Anteil am Schicksal des an einer seltenen Krebsart erkrankten Jungen genommen. Sie spendeten etwa im Rahmen eines Benefizkonzertes und unterstützten so seine Mutter, die ihren Beruf aufgegeben hatte, um für ihren Sohn da sein zu können. Nun ist Johnny, so wurde er von jenen genannt, die ihn liebten, kurz nach seinem 13. Geburtstag gestorben, daheim bei seiner Mutter Katharina. Auch sein Vater Benjamin war bei ihm.

Neun Monate hat Johnny gegen die heimtückische Krankheit gekämpft, zwischendurch sogar einen Etappensieg errungen. Einen vier Kilogramm schweren Tumor in seinem Bauch konnten die Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entfernen. Der kleine Mann steckte den Eingriff tapfer weg. Selbst die Stammzellentherapie schien zunächst anzuschlagen. Doch im März kam die vernichtende Diagnose: Der Krebs in seinem Blut war zurückgekehrt. Heilung ausgeschlossen.

Im Zuge vieler Aktionen unterstützten die Menschen in Wolfsburg und Umgebung den Jungen und seine Mutter von Beginn an in ihrem Kampf gegen „das Schwein“, wie die beiden den Krebs nannten. Zu den Aktionen zählten etwa ein Benefizkonzert im Café Schrill, verschiedene Spendenaufrufe von Privatpersonen und Unternehmen, und auch der VfR Eintracht Nord kickte für Johnny. „Ich bin den Menschen, die uns in dieser Zeit so unterstützt haben, sehr, sehr dankbar“, sagte seine Mutter Katharina in einem Gespräch. „Es war eine unglaublich intensive Zeit mit meinem Sohn, und ich fühle mich geehrt, Johnnys Mama sein zu dürfen. Ich werde ihn immer im Herzen tragen, sein Lachen immer in meinen Ohren hören. Seine Anrufe und viele andere Dinge werden mich immer begleiten“, beweist sie ihrem einzigen Kind ein letztes Mal in aller Öffentlichkeit ihre unendliche Liebe.

Johnny wollte einfach ein Kind sein, wie alle, hatte Pläne und Träume, selbst an seinem Geburtstag, den er bereits im Bett liegend verbringen musste. Seine Freunde liebte er wohl über alles, wie auch seine Tante Tanja und den Strand von St. Peter Ording. Seiner Mutter machte er bis zuletzt Mut: Er wolle kämpfen, könne ihr aber nicht versprechen, dass er es schaffen würde. „Jegliches hat seine Zeit“, sagt ein Sprichwort. Deine Zeit, Johnny, geht nun im Himmel weiter. Lebe wohl.