Wolfsburg. Laut Allgemeinverfügung der Stadt Wolfsburg sind Versammlungen im Freien von mehr als zehn Menschen untersagt.

Seit Dienstag gilt die Allgemeinverfügung der Stadt Wolfsburg. Diese verbietet nicht nur den meisten Geschäften den regulären Betrieb: Auch öffentliche Spielplätze werden gesperrt, Ansammlungen von mehr als 10 Menschen sind ebenfalls verboten. So sieht es das Papier vor: In der Realität war gestern noch ein anderes Bild zu sehen.

In Wolfsburg und andernorts trafen sich Kinder und Jugendliche bei bestem Frühlingswetter auf Spiel- und Bolzplätzen zum Ballspielen und Quatschen. Kein Zweifel: Die Abstandsregelung und das Verbot größerer Menschenansammlungen trifft vielfach auf wenig Bereitschaft zur Umsetzung.

Trotz Verbotes tummeln sich am Mittwoch, 18. März,zahlreiche Menschen auf dem Bolzplatz im Kerksiek.
Trotz Verbotes tummeln sich am Mittwoch, 18. März,zahlreiche Menschen auf dem Bolzplatz im Kerksiek. © Markus Kutscher

Die Polizei teilt mit, dass es sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch erste Kontrollen gegeben habe. „Natürlich sind wir gemeinsam mit der Stadt Wolfsburg unterwegs, um die Allgemeinverfügung nachhaltig zu gestalten“, so Sprecher Sven-Marco Claus. Bislang habe es aber keine Schwierigkeiten gegeben. Vereinzelt hätten die Einsatzkräfte geöffnete Geschäfte vorgefunden. „In unseren Gesprächen trafen wir ausnahmslos auf verständnisvolle Gesprächspartner“, so Claus. Die Polizei appelliere an das Verantwortungsbewusstsein jeder Bürgerin und jedes Bürgers: Falls notwendig, werde die Polizei aber auch mit Platzverweisen arbeiten, zum Beispiel auf Spielplätzen.

Einige Geschäfte ergreifen derweil selbst die Initiative. Die Bäckerei Cadera in Fallersleben etwa bittet Kunden auf einer Infotafel, 1,5 Meter Abstand zueinander zu halten. Auch solle möglichst bargeldlos bezahlt werden.

Auf Nachfrage bei der Stadt, ob es Spielplatzsperrungen und Kontrollen in Wolfsburg geben wird, verweist die Kommunikationsabteilung der Verwaltung auf die Hinweise des Robert-Koch-Institutes. Zu finden auf der stetig aktualisierten Homepage der Stadt. Dort zitiert sie auch die Warnung des RKI vor so genannten „Corona-Partys“. Viele Menschen gäben rund um die Uhr ihr Bestes, um die Ansteckung durch das Coronavirus so weit wie möglich einzudämmen. Diese Arbeit dürfe nicht zunichte gemacht werden. „Gehen Sie nicht auf Corona-Partys! Halten Sie sich an die Beschränkung sozialer Kontakte! Befolgen Sie die allgemeinen Hygienevorschriften!“ So der Appell der Stadt. Ob es Überprüfungen der Spielplätze gebe oder gar Absperrungen, könne derzeit nicht gesagt werden, so die Verwaltung am Mittwoch.