Heiligendorf. In einer Sondersitzung befasst sich der Ortsrat mit dem deutlich verzögerten Baugebiet „Krummer Morgen“. Dort sind rund 220 Wohneinheiten geplant.

Mit einem weiteren halben Jahr Verzögerung hat es die Verwaltung geschafft: Nächste Woche kommt der Ortsrat Hattorf/Heiligendorf zur Sondersitzung zusammen, um sich mit dem bereits im Sommer 2016 per Ratsbeschluss beauftragten Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Krummer Morgen“ im Nordosten von Heiligendorf zu beschäftigen.

Um keine weitere Zeit zu verlieren, soll parallel auch schon über die zügige Vorbereitung der Erschließung von Bauplätzen in dem Gebiet beraten werden. Denn die Stadt hat das ehrgeizige Ziel, bei ihrer zeitlichen Festlegung zu bleiben: „Erste baureife Grundstücke sind für 2021 vorgesehen“, heißt es in der Beschlussvorlage zur Schaffung von Bauland.

Maßvoller Flächenverbrauch

Angesichts der zunehmenden Kritik am Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen für immer neue Baugebiete will die Stadt am Rande von Heiligendorf maßvoll damit umgehen. Das steht ausdrücklich im Beschlussvorschlag: „Obwohl sich die Planung über aktuell landwirtschaftlich genutzte Flächen erstreckt, ist es Ziel der Planung, den Verbrauch durch flächensparende Grundstückszuschnitte und eine auf das Mindestmaß reduzierte Verkehrserschließung zu minimieren.“

Östlich der Barnstorfer Straße soll sich das Baugebiet „Krummer Morgen“ erstrecken.
Östlich der Barnstorfer Straße soll sich das Baugebiet „Krummer Morgen“ erstrecken. © regios24 (Archiv) | Darius Simka

Auch auf die landschaftlichen Gegebenheiten will die Stadt Rücksicht nehmen. Das städtebauliche Konzept greife die nach Norden abfallende Topographie auf, so dass sich das Gebiet nördlich des Lütjer Weg und östlich der Barnstorfer Straße an die natürlichen Gegebenheiten anpasse. Geplant ist auch, „die vorhandenen Grünstrukturen entlang des Heiligendorfer Baches zu erhalten und aufzuwerten“.

Grundsätzlich soll es so sein, dass „Krummer Morgen“ über die Barnstorfer Straße und über den Lütjer Weg verkehrsmäßig angebunden wird. Innerhalb des Gebiets sieht das städtebauliche Konzept die Erschließung über die Planstraße A im Norden parallel zu den Höhenlinien vor. Davon soll im Westen die Planstraße B als Ringstraße abgehen. Weitere Nebenstraßen sollen zwischen der Planstraße A und dem Lütjer Weg verlaufen.

Stellenweise sollen Flachdächer erlaubt sein

Für „Krummer Morgen“ hat die Verwaltung eine örtliche Bauvorschrift erarbeitet. „Die zukünftige Wohnbebauung soll sich durch gestalterische Regelungen grundsätzlich in die Siedlungsstruktur mit Dachform, Dachdeckung, Dachneigung und Farbgebung einfügen“, heißt es dazu in der Vorlage des Geschäftsbereichs Stadtplanung und Bauberatung. Und: „Stellenweise wird die vorhandene Struktur durch die Dachform ,Flachdach’ aufgelockert und sorgt für eine Durchmischung des neuen Baugebiets.“

Was den Verkehrslärm betrifft, hat die Verwaltung insbesondere die Hauptstraße in Richtung Barnstorf im Blick. „Ein schalltechnisches Gutachten zeigt auf, dass geringe Überschreitungen der schalltechnischen Orientierungswerte durch den Verkehrslärm entlang der Barnstorfer Straße zu erwarten sind“, räumt die Fachverwaltung in der Vorlage ein. „Durch geeignete passive Schallschutzmaßnahmen sowie eine fensterunabhängige Belüftung von Schlafräumen können gesunde Wohnverhältnisse innerhalb des Planungsgebiets jedoch gewährleistet werden.“

Die wichtigsten Eckdaten

Zirka 220 Wohneinheiten sollen in dem Heiligendorfer Neubaugebiet auf rund 16 Hektar entstehen, vorwiegend Einfamilienhäuser und Doppelhäuser. Vereinzelt sollen diese durch niedrig-geschossigen Wohnungsbau ergänzt werden.

Auch Gemeinschaftseinrichtungen soll es geben: Nahe der Barnstorfer Straße ist das zweite Hospiz des Hospizvereins geplant. Zudem soll am Lütjer Weg eine Kindertagesstätte entstehen. Eine weitere Kita-Option ist am östlichen Rand vorgesehen.

Alle Unterlagen zum Bebauungsplan-Entwurf finden Sie hier:

https://ratsinfob.stadt.wolfsburg.de/vo020?2&VOLFDNR=1004419&refresh=false