Wolfsburg. Das Forum Architektur, angesiedelt im Baudezernat der Stadt, blickt auf ein vielfältiges Jahr 2019 zurück.

Unter dem Motto „Stadt machen – Stadt leben“ stand das Programm des Forum Architektur im Jahr 2019. Die kleine Institution, die im Baudezernat der Stadt Wolfsburg angesiedelt ist, besteht bereits seit 2001. „Uns geht es darum, Architektur bewusst zu machen und die Augen zu öffnen für die vielen Qualitäten Wolfsburgs – einer Stadt, die in Deutschland als architektonische und städtebauliche Besonderheit gesehen wird und hier noch viel mehr Selbstbewusstsein entwickeln könnte“, unterstreicht Nicole Froberg, Leiterin des Forum Architektur, in einer Mitteilung der Stadt. „Dabei verstehen wir uns als Vermittler, aber auch als Ideen- und Impulsgeber.“

Mehrere tausend Besucher nutzten die Angebote im vergangenen Jahr. Dazu zählten sechs Ausstellungen in der Bürgerhalle und im Landesmuseum Braunschweig, die fortgesetzten Reihen Forum am Mittwoch, „Unterwegs mit…“ und „BauSommer“ sowie die Kulturtage im Billen-Pavillon.

„Wesentlich für die Arbeit im Baudezernat ist dabei an vielen Stellen die Erläuterung unserer aktuellen Bauvorhaben“, unterstreicht Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide.

Gleiches galt für die Baustellenführungen im „BauSommer“ an der Kita Hellwinkel sowie am Schulzentrum Fallersleben sowie für die Info-Touren in den Hellwinkel-Terrassen. Das Dialogangebot „Unterwegs mit…“ des Stadtbaurats wurde im vierten Jahr weitergeführt. Erneut lud Hirschheide ein zu zwei Spaziergängen am Nordkopf und im Quartier Wohnen am Stadtwald und wurde je von einem Mitglied des Gestaltungsbeirats begleitet.

Wolfsburgs grüne Orte und Plätze standen im Mittelpunkt des Frühjahrsprojekts. Unter dem Titel „Freiraumerbe Wolfsburg“ beschäftigte sich die Universität Kassel mit den für Wolfsburg so charakteristischen Quartierszentren, die erhalten und weiterentwickelt werden müssen. Angehende Landschaftsplaner arbeiteten zu fünf sehr unterschiedlichen Stadtteilplätzen: dem Dunantplatz am Klieversberg, dem Brandenburger Platz am Wohltberg und dem Marktplatz am Rabenberg sowie dem Detmeroder Markt und dem Zentrum am Steimker Berg.

Dabei ging es um gestalterische und konzeptionelle Fragen: Welche Qualitäten sollten bleiben, welche Schwächen angegangen werden? In einer Ausstellung wurden die Ideen der Studenten zur Zukunft der fünf Plätze gezeigt. Bei Präsentationen auf den jeweiligen Plätzen hatten die Studenten außerdem Gelegenheit, direkt mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen.

Außerdem wurde das Jubiläumsjahr „Bauhaus 100“ mit zwei Ausstellungen gewürdigt: „Auf dem Weg zum Bauhaus. Das Erwachen der Moderne in Niedersachsen“ titelte ein Projekt des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, das im Juni in Wolfsburg Station machte. „Bekanntes, Verborgenes und Vergessenes“ zeigte die Ausstellung der Architektenkammer Niedersachsen im November.

Eindeutiger Höhepunkt des Baukultur-Jahres mit einer breiten öffentlichen Resonanz aber war der Kultursommer im Billen-Pavillon. Vom 18. August bis zum 8. September bespielte eine kleine Initiative um Bernd Rodrian vom Institut Heidersberger und den Künstler Ali Altschaffel unterstützt durch das Forum Architektur den ehemaligen Unternehmenssitz der Firma Naturstein Billen. Die Winterpause soll jetzt dazu genutzt werden, sich auszutauschen, weitere Ideen zu entwickeln und eine Form zu finden, wie das Experiment eine Verstetigung finden kann.