Neubürger und Alteingesessene berichten über ihre Lieblingsplätze, Erfahrungen und erzählen, weshalb sie ihre (neue) Heimat lieben.

Markus Eichbaum und Kai Humpmayer fühlen sich wohl in ihrer Heimat. Seit 28 Jahren arbeiten die gebürtigen Salzgitteraner in der Stadt als Elektriker. Der 43-jährige Eichbaum übernahm vor vier Jahren die Firma Elektro-Grell – den Betrieb seines Vaters – und machte den elf Jahre älteren Humpmayer zum zweiten Geschäftsführer. Die beiden Handwerker beschäftigen 35 Mitarbeiter, kennen ihre Kunden und die Region Braunschweig-Wolfsburg wie ihre Westentasche – und schätzen diese sehr.

„Schon als Kind war ich fast täglich am Salzgittersee, am Strand und in der Wasserski-Anlage“, erzählt Humpmayer. Auch könne man rund um das Gewässer wunderbar Radfahren und Spazierengehen. „Salzgitter ist zentral gelegen, wir haben kurze Wege nach Braunschweig, Wolfenbüttel oder in den Harz“, so der 54-Jährige.

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Eichbaum und Humpmayer sind Urgesteine in der Region Braunschweig-Wolfsburg. Und damit das genaue Gegenteil von Johannes Vinke, Philipp Klenk und Tatjana Schneider. Deren Lebensläufe könnten unterschiedlicher eigentlich nicht sein – und doch überschneiden sie sich alle in einem Punkt: Die drei sind Neulinge, zugezogen vor maximal zwei Jahren. Eine Entscheidung, die sie zu keiner Zeit bereut haben, wie sie unabhängig voneinander erzählen. Ihre neue Heimat besteche in erster Linie durch eine attraktive Mischung aus ländlicher Idylle und städtischem Charme.

Für Johannes Vinke war genau das quasi eine Rückkehr zu Kindheitstagen. Der 37-Jährige Software-Experte wohnt seit 2017 in Ehmen bei Wolfsburg und arbeitet bei der Marketing-Agentur Keeen. Studiert hat er Bielefeld, dann lebte er in Berlin, Hamburg und München. Geboren wurde Vinke allerdings im Schaumburger Land – also einer Region, ganz ähnlich seiner neuen Heimat.

„Hier wird einiges geboten“, sagt Vinke. „Die Autostadt und ihre Aktionen – wie kürzlich das Sommerfestival – finde ich richtig gut, da waren meine Lebensgefährtin und ich sehr oft. In meiner Freizeit bin ich aber auch gerne am Tankumsee oder am Allersee zum Wakeboarden oder fahre mit dem Mountainbike in den Harz.“ Überhaupt – sportlich ist Vinke beinahe schon sein ganzes Leben lang unterwegs: Sein Studienfach war Sportmanagement – als Praktikant war er beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin tätig. Vor seinem neuen Job in Wolfsburg hatte sich der 37-Jährige mit dem Sportlabel „Maracana-Football“ selbstständig gemacht.

Anzukommen sei ihm vor allem wegen dieser seiner Leidenschaft sehr leicht gefallen. „Ich bin ein ewiger Fußballer und habe mit dem TSG Mörse auch hier wieder schnell einen neuen Verein und damit auch Anschluss gefunden“, sagt Vinke, der selbst Fan des Zweitligisten Hannover 96 ist und regelmäßig in der Landeshauptstadt ins Stadion geht.

Dass besonders das Vereinsleben verbindet und zu einer raschen und guten Integration beiträgt, bestätigt Tatjana Schneider. Nachdem die 47-jährige Wissenschaftlerin mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen vom britischen Sheffield nach Braunschweig gezogen war, seien als erstes die Kinder in einem Fußball- und einem Basketballverein untergekommen, erzählt sie.