Mörse. Nahe der A 39 sind die Feuerwehren mehr als 14 Stunden im Einsatz. Die Polizei sucht einen Brandstifter.

Erst nach mehr als 14 Stunden hieß es um 15.30 Uhr: „Feuer aus!“ So lange dauerte es, bis nahe der Autobahn 39 die letzen Stroh- und Heuballen gelöscht waren. In der Nacht zu Donnerstag gegen 1 Uhr war die Feuerwehr nach Mörse gerufen worden, weil auf einem Feld südlich des Friedhofs mehr als 200 Ballen brannten. Die Rauchentwicklung war bis zum Nachmittag enorm. Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

Menschen oder Tiere wurden bei dem Großbrand nicht verletzt, der an der Ecke Alte Braunschweiger Straße/Baumschulenweg stundenlang wütete. Auf einer Fläche von zirka 30 mal 20 Metern standen die pyramidenförmig aufgestapelten Rundball nach Angaben der Polizei voll in Flammen.

„Ersten Erkenntnissen nach hatte ein Anwohner, der gegen 1 Uhr wach geworden war, zufällig den Feuerschein bei einem Blick aus seinem Fenster festgestellt und sofort die Feuerwehr per Notruf alarmiert“, heißt es im Polizeibericht. Als die erste Streifenwagenbesatzung eintraf, waren die Freiwilligen Feuerwehren Mörse und Ehmen sowie die Berufsfeuerwehr schon im Einsatz. Insgesamt waren mehr als 50 Feuerwehrleute gefordert.

Als einer der ersten am Brandort war Wolfsburgs Stadtbrandmeister Helmut von Hausen – er wohnt in Mörse. Als besondere Herausforderungen nannte er die Lage direkt am Friedhof und diverse Anhänger, die am Ballenlager standen und beiseite gezogen werden mussten. Trotzdem war ein rasches Löschen unmöglich: „Dafür waren die Stroh- und Heuballen zu dicht verpresst. Wir mussten sie kontrolliert abbrennen lassen, dann auseinanderziehen und löschen.“ Das zog sich bis zum Nachmittag hin, erst dann konnten die Wehren aus Mörse und Ehmen abrücken. Heftig auch: „Wir hatten eine enorme Rauchentwicklung bis fast zum Schluss. Bis in die Mittagszeit hatten wir deswegen Anrufe in der Leitstelle“, berichtete der Stadtbrandmeister.

Für den Mörser Landwirt Stephan Peeck ist der Schaden enorm: Während die Polizei etwa 10.000 Euro schätzte, geht er von „um die 20.000 Euro“ aus. „Stroh und Heu waren gedacht als Futter für mein eigenes Vieh. Das muss ich jetzt kaufen.“ Und das sei für ihn teurer als das, war er selbst produziert hatte. Peeck erinnert sich, dass an derselben Stelle schon einmal Rundballen brannten. „Aber damals wurde keine Ursache gefunden.“

„Bei dem Wetter brennt Stroh nicht einfach so. Daher gehen wir von vorsätzlicher Brandstiftung aus“, sagte Polizeisprecher Sven-Marco Claus unserer Zeitung. Hat die Tat mit der Serie von zehn Feldbränden zu tun, die ein Unbekannter von Februar bis Juli im Bereich Sülfeld/Ehmen legte? Claus: „Es gibt darauf bisher keine Hinweise, aber es ist nicht ausgeschlossen.“ Der Brand diesmal habe allerdings eine ganz andere Qualität, es sei hoher Schaden entstanden.

Die Polizei bittet um Hilfe, konkret interessieren sich die Ermittler für Personen oder Fahrzeuge, auch Fahrradfahrer, die im Bereich des Tatorts in Mörse nach 23 Uhr bis zur Entdeckung des Feuers gegen 1 Uhr gesehen wurden. „Jede Beobachtung könnte uns helfen.“

Hinweise nimmt die Polizei unter an.