Wolfsburg. Eine Wolfsburgerin war mit drei Kindern beim IS und sitzt nun in Syrien fest. Der Hannoveraner Anwalt Dirk Schoenian kämpft um ihre Rückführung.

Gemeinsam mit ihren drei Kindern sitzt eine Wolfsburgerin in einem Flüchtlingscamp in Syrien fest. Sie hatte sich 2014 mit ihrem Mann und damals noch zwei Kindern zum Islamischen Staat (IS) abgesetzt, das dritte wurde dort geboren. Der Anwalt Dirk Schoenian will das Auswärtige Amt (AA) dazu zwingen, die Mutter mit ihren Kindern nach Deutschland zurückzuholen. Einen juristischen Etappensieg konnte er bereits feiern. Nun nimmt der Fall eine unerwartete Wendung – es gibt Zweifel an der Unparteilichkeit eines Richters.

Dass die Mutter in Syrien an Verbrechen beteiligt war, dafür gibt es keine Hinweise. Sie und die Kinder sitzen im Lager Al-Hol fest. Laut dem Bericht einer Untersuchungskommission der Vereinten Nationen vom 11. September werden aktuell 70.000 Menschen, mehrheitlich Frauen und Kinder, unter „unmenschliche Bedingungen“ – Gewalt, Krankheiten, mangelhafte Versorgung – festgehalten.