Wolfsburg. Der Seniorenring will einen runden Tisch initiieren, an dem Vertreter von Stadt, Volkswagen, Wolfsburg AG, Ostfalia und Stadtwerken diskutieren.

Mit dem Thema „seniorenfreundliche Busse“ wollen sich die Mitglieder des Seniorenrings beschäftigen. Anstoß dazu war für sie der WN-Artikel „Wer im Bus stürzt, soll selbst schuld sein“, in dem es um eine Frau geht, die im Bus hinfiel und sich dabei verletzte.

„Wir sind der Meinung, dass man in den Bussen noch einiges verändern könnte, um sie für Senioren besser zu gestalten“, sagte Rocco Artale, Vorsitzender des Seniorenrings. „Darum wollen wir ein Projekt initiieren, bei dem sich verschiedene Leute Gedanken machen, was sich in den Bussen für ältere Leute noch verbessern lässt.“

Artale stellt sich dabei eine Art runden Tisch vor, an dem Vertreter von Stadt, Volkswagen, Wolfsburg AG, Ostfalia und Stadtwerken beziehungsweise WVG zusammenkommen und miteinander diskutieren. Genannte Ansprechpartner hat der Seniorenring bereits angeschrieben oder wird es in Kürze noch tun.

„Das Thema Mobilität im Alter weist eine sehr hohe gesellschaftliche Relevanz auf“, heißt es in dem Schreiben, das den verschiedenen Institutionen zugeht. „Die Fähigkeit, sich möglichst lange selbst versorgen zu können, eigenständig zu bleiben und Einrichtungen der Gesundheitsversorgung zu erreichen oder gesellschaftlichen Aktivitäten nachgehen zu können, ist eine Voraussetzung für Lebensqualität.“

So finden Artale und seine Mitstreiter, dass beispielsweise die Sitzbänke ausschließlich in Fahrtrichtung angeordnet werden sollten, um die Orientierung zu erleichtern. Menschen mit Rollator sollten zudem vorne beim Fahrer einsteigen können, da der persönliche Kontakt von älteren Menschen zum Fahrer wichtig sei. Sehbehinderte hätten zudem häufig Probleme, wenn Busse mit Werbung beklebt seien.

Nicht nur ältere, sondern auch hochaltrige Menschen müssten den öffentlichen Personennahverkehr als Alternative zum eigenen Auto nutzen können. „Man spricht in Wolfsburg viel von Mobilität“, sagte Artale. „Aber wenn man Mobilität will, dann muss man auch federführend sein bei den Anliegen der älteren Generation.“ Es könne nicht sein, dass die Mobilität allgemein forciert werde, für Ältere dagegen wenig getan werde.

Zudem weist der Vorsitzende des Seniorenrings darauf hin, dass die Gruppe der Senioren in den kommenden Jahren noch einmal steigen werde.

„Wir sind grundsätzlich gesprächsbereit und würden uns dem Austausch nicht verschließen“, sagte Petra Buerke von den Stadtwerken, die die Post des Seniorenrings allerdings noch nicht erhalten hatte. Sie weist jedoch darauf hin, dass die WVG schon eine Menge für Ältere tue. So werde mit Bewohnern aus
Altenheimen das Einsteigen mit dem Rollator geübt. Außerdem verfüge das Unternehmen über sehr moderne Busse. „Die enthalten schon die neuesten Sachen, die es auf dem Markt gibt.“

Oberbürgermeister Klaus Mohrs ist das Schreiben des Seniorenrings bereits zugegangen. Er leitete es zur weiteren Bearbeitung an die zuständige Dezernentin weiter.