Wolfsburg. Wolfsburgs Ex-Polizeichef Hans-Ulrich Podehl wehr sich gegen Bestechlichkeits-Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft räumt eine Panne ein.

Der Auftakt vor dem Landgericht Braunschweig im Prozess um die Wolfsburger Polizeiaffäre spiegelte wieder, was sie schon in den vergangenen drei Jahren charakterisiert hat: Es wird viel behauptet. Nur was ist wahr? Hat der frühere Wolfsburger Polizeichef Hans-Ulrich Podehl einer Tarifangestellten ein unmoralisches Angebot gemacht? Oder bezichtigt die Frau ihn zu Unrecht? Gewiss ist nach dem ersten Verhandlungstag nur eins: jemand lügt.

Vera M. behauptet, als sie im Zuge einer Personalmaßnahme in der Wolfsburger Inspektion weilte, habe im Oktober 2012 Podehl am Ende eines Gesprächs ihr unvermittelt einen Posten angeboten und sie zweimal gefragt, ob sie sich hochschlafen wolle. Sie bezichtigt weiter ihren damaligen Mentor, den heutigen Peiner Polizeichef Thorsten Kühl, diesem habe sie kurz danach von Podehls angeblicher Offerte berichtet, Kühl hätte jedoch nur einen roten Kopf bekommen und sonst nichts getan. Sie mutmaßt zudem, die Wolfsburger Kripochefin Heike Heil und Podehl hatten damals eine sexuelle Beziehung – einmal sei ihr bei einem Termin, zu dem die beiden gemeinsam angereist waren, Heils verwuschelte Haare aufgefallen. Sie berichtete ferner von Mobbing-Vorwürfen gegen Kollegen ebenso von ihrem Misstrauen gegen ihre eigenen Kinder, die ihre privaten Unterlagen durchstöbern könnten.