Wolfsburg. Zwei Fachleute zeigten die Übereinstimmungen des Wolfsburger Billen-Pavillons mit der modernen Architektur der Nachkriesgzeit.

Eines der schönsten Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy, das „Lied ohne Worte“ spielten zum Auftakt des Abends „Achtung modern!“ am Donnerstagabend im Billen-Pavillon Paul Hansen (Klavier) und Federico Franchini (Posaune). Es ist klar in der Form, lyrisch in der Melodik und leicht fassbar. Damit passte es zur Architektur des 1959 erbauten Naturstein-Betriebes, dessen Bauweise sowie Bauideen Professor Berthold Burkhardt (Braunschweig) und Dr. Jan Lubitz vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege etwa 40 Gästen leicht verständlich erläuterten.

„Konstruktion, Funktionalität und Form kennzeichnen gleichberechtigt die Braunschweiger Schule“, deren Bauideen Rudolf Gerdes übernahm, betonte Lubitz. So ging es darum, einzelne Gebäudeteile nicht aneinanderzureihen, sondern in ein ganzheitliches Bauwerk einzubringen. „Den Raum definierte Kraemer durch die Lagebeziehung der Gebäude“, erläuterte Lubitz. Friedrich Wilhelm Kraemer war mit Dieter Oesterlen und Walter Henn Begründer der Braunschweiger Schule. Kraemer stellte den Kontakt zwischen Billen, Gerdes und Mies van der Rohe durch Verleihung der Ehrendoktorwürde her. Die TU Braunschweig gehört wie Hannover bis heute zu den TU Neun, den führenden Architektur-Hochschulen in Deutschland“.