Fallersleben. Der Denkmalverein würdigt die Restaurierung des Hauses Kampstraße 19. Der Ausgezeichnete fehlt jedoch bei dem Termin.

Wer sich engagiert, soll Anerkennung erhalten. Der Kultur- und Denkmalverein setzt diesen Gedanken, mit Blick auf die Erhaltung historischer Gebäude in der Hoffmannstadt, durch eine Kachel um. Die würdigt Fallersleber, die ihre Häuser denkmalgerecht saniert haben. Am Dienstagnachmittag wurde Siggi Reich in der Kampstraße 19 die Auszeichnung zugedacht. Er selbst war nicht anwesend, um die Kachel in Empfang zu nehmen. Deshalb hinterlegten Bürgermeisterin Bärbel Weist, die Vorsitzende des Fallersleber Kultur- und Denkmalvereins, sowie die Kachelgestalterin Hannelore Hartmann die Ehrengabe im Beauty-Salon, der in dem Wohn- und Geschäftshaus sein Domizil hat. Es war die insgesamt 16. Auszeichnung für ein restauriertes Haus in der Hoffmannstadt.

Es steht auf der handgetöpferten Kachel: Erstmals erwähnt 1603. Das Fachwerkhaus hat, so recherchierte es Bärbel Weist, viele unterschiedliche Eigentümer und Bewohner im Laufe der Jahrhunderte gehabt. Darunter waren ein Senator, ein Kirchenjurat sowie ein Zimmermann, ein Bäcker, ein Schuster, ein Stricker, ein Kaufmann, ein Gastwirt und ein Friseur. Außerdem wohnten einst ein Bürgerdeputierter sowie ein Advokat in der Kampstraße 19. Bärbel Weist und Hannelore Hartmann waren sich einig: „Das Haus Kampstraße 19 ist eines der schönsten Fachwerkhäuser hier.“ Dabei hatte es lange nicht danach ausgesehen. Die Bürgermeisterin erinnerte sich: „Lange Zeit war die Front mit Kunststoff verkleidet.“ Nun erstrahlt das Fachwerk in „neuem, altem Glanz“.

Wie geht die Auswahl der preiswürdigen Gebäude vonstatten? Bärbel Weist berichtete: „Ich lese oft in der Chronik und stoße dabei auf Häuser und ihre Geschichte. Oder ich sehe Gebäude, wenn ich durch Fallersleben gehe. Die Vorsitzende des Kultur- und Denkmalvereins macht dann einen Vorschlag, bespricht sich mit ihren Leuten und Hannelore Hartmann setzt dann in Schrift und Form, was die Töpferkachel schmücken soll. „Das Fallersleber Wappen ist selbstverständlich jedes Mal zu sehen“, sagte die Gestalterin.

Die Kachel wurde erstmals im Jahr 1992 verliehen. Seither prangt die „bauhistorische Auszeichnung“ am Noldehaus in der Fallersleber Bahnhofstraße. „Wir vergeben die Anerkennung in unregelmäßigen Abständen“, so die Bürgermeisterin. „Manchmal zweimal im Jahr, oder auch mal alle zwei Jahre.“ Im Jahr 2017 war die, bis zum Dienstag, letzte Verleihung gewesen. Damals ging die Kachel an Angelika Lindner in der Sandkämper Straße 19.