Stadtmitte. Im Billen-Pavillon geht es bei einer Veranstaltung um bekannte und unbekannte Bauwerke dieser Zeit.

Die Architektur zwischen 1960 und 1980 in der Region ist das Thema einer Veranstaltungsreihe, die seit 2013 regelmäßig bekannte Architekturen im Braunschweiger Land zugänglich macht. Am Donnerstag, 29. August, ist sie ab 17 Uhr im Billen-Pavillon am Maybachweg in Wolfsburg zu Gast. Vorgesehen sind zwei Impulse von Professor Bertholdt Burkhardt, ehemals verantwortlich für das Institut für Tragwerkplanung der Technischen Universität (TU) Braunschweig und auch als Gutachter für die Stadt Wolfsburg tätig, sowie Dr. Jan Lubitz vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Danach folgt begleitet durch Nicole Froberg, Forum Architektur der Stadt, ein dialogischer Rundgang durch die Räume, die im Allgemeinen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Architektur der 1960er- bis 1980er-Jahre hat im Braunschweiger Land eine große Zahl bemerkenswerter Bauwerke und Ensembles hervorgebracht. Das Spektrum reicht von anerkannten Meisterwerken bis zu einer großen Anzahl weniger bekannter und dennoch sehenswerter Gebäude öffentlicher, kirchlicher und privater Auftraggeber. Einen wichtigen Beitrag leistete hierbei die „Braunschweiger Schule“, also die Architektenausbildung der TU Braunschweig. Mit Dieter Oesterlen, Walter Henn oder Friedrich Wilhelm Kraemer kamen von hier vielfältige Impulse für die Weiterentwicklung der Architektur in Deutschland und darüber hinaus.

Die Reihe „Achtung – modern!“ widmet sich diesem architektonischen Erbe, das in der Gegenwart an vielen Orten durch Sanierungsmaßnahmen, Umnutzungen und Abrisse bedroht ist.

Der Billen-Pavillon ist ein solches Gebäude, das zwar unter Denkmalschutz steht, aber seit 2010 keine Nutzung hat und damit in seiner Erhaltung gefährdet ist. „An diesem Gebäude lässt sich, wie sonst an kaum einer geeigneten Stelle, die Geschichte eines Handwerksbetriebs dokumentieren, der maßgeblich das äußere Erscheinungsbild von Bauten mit Weltniveau in Wolfsburg geprägt hat“, unterstrich das Landesamt für Denkmalpflege 2012 in der Denkmalausweisung, die Bedeutung für Wolfsburg und die Identität dieser Stadt. „Die Geschichte eines mittelständischen Unternehmens mit hohem Repräsentationsanspruch wird durch die Architektur des Pavillongebäudes nach wie vor eindrucksvoll transportiert.“

Das Vorbild des Barcelona-Pavillons von Mies van der Rohe (1929) ist unverkennbar. Innen sind als Naturstein-Musterflächen konzipierte Fußbodenbeläge und Wandgestaltung erhalten. Weitere Infos: www.billen-pavillon.de.