Wolfsburg. Bei der Oldtimer-Rallye gehen Autos aus den vergangenen acht Jahrzehnten an den Start.

Alle Jahre wieder – allerdings nicht an Weihnachten. Zum 17. Mal wird die Sachsen Classic ab dem morgigen Donnerstag durch den ostdeutschen Freistaat rollen. An den Start dieser prestigeträchtigen Oldtimer-Rallye gehen nicht nur rollende Raritäten und Preziosen der zurückliegenden acht Jahrzehnte. Vielmehr sind es vor allem die zum Teil prominenten Besatzungen des alten Eisens, die diesem Event im autobegeisterten Bundesland einen ganz besonderen Stempel aufdrücken.

So geht für das Team Volkswagen Classic auch „der Mann der Volkswagen zurück nach Sachsen gebracht hat“ auf die rund 550 Kilometer Strecke. Carl Horst Hahn war in den 1980er-Jahren Vorstandschef von Volkswagen und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Marke aus Wolfsburg nach der Wende in den neuen Bundesländern Fuß fasste. Dieses Engagement sicherte den Menschen Arbeitsplätze was ihm „seine Sachsen“ bis heute nicht vergessen haben. Die Autostadt bringt, neben ihrem Geschäftsführer Roland Clement, mit Christian Geistdörfer eine echte Rallye-Ikone an den Start. Als legendärer Beifahrer von Walter Röhrl erlangte er in den Zeiten der berüchtigten Gruppe B Boliden Weltruhm.„Die Menschen im Freistaat sind automobilaffin und für uns ist diese Rallye so etwas wie das Homecoming. Mit der Sachsen Classic schlagen wir eine echte Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart“, zeichnet Dieter Landenberger, Leiter Volkswagen Heritage den Bogen mit Carl Hahns Impulsen aus der Vergangenheit und mit Blick nach vorne, denn „bei Volkswagen ist auch die E-Mobilität ein wichtiger Pfeiler für die Zukunft“, so Landenberger weiter.

Das sächsische Werk Mosel wird aktuell zum Elektrokompetenzstandort ausgebaut. Insbesondere durch die Standorte in Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau ist die Sachsen Classic für Volkswagen ein Fixpunkt im Veranstaltungskalender.

Die Autostadt und Volkswagen Classic werden 2019 das Thema Coupé spielen und beziehen sich damit auch auf das aktuelle Coupé-Modell Arteon. Samba do Sachsen: An den Start gehen in diesem Jahr fünf Coupés, zwei davon aus brasilianischen Gefilden. Der SP2 aus dem Jahr 1974 ist ein eleganter Vertreter der sportlichen Zweitürer-Zunft und wurde unter anderem in Brasilien produziert. Mehr als 11.000 Einheiten wurden vom SP2 gefertigt. Auf deutschen Straßen besitzt er indes echten Exoten-Status. Ebenso brasilianisches Flair bringt der Karmann Ghia TC 145 mit. Das Coupé mit markantem Fließheck wurde 1970 von Karmann Ghia do Brasil gebaut. Der 2+2 Sitzer dürfte einer der Hingucker der diesjährigen Klassiker-Rundfahrt sein. Dazu gesellt sich mit dem Typ 14 von 1974 ein weiterer Karmann in der seltenen Farbe namens „Saturn Gelbmetallic“. Die Autostadt schickt weitere Klassiker auf die Gleichmäßigkeitsfahrt. Auch hier ist das Motto „Feito no Brasil“: Ein Gurgel X-12 aus 1978 mit Kunststoffkarosserie, ein Volkswagen Brasilia von 1980 und der als Sambabus bekannte Typ 2 aus dem Jahre 1966 verleihen der Veranstaltung das endgültige südamerikanische Flair mit Wolfsburger-Charme.

Ein „Europäer“ aus den 80er-Jahren ist der Scirocco I SL, der mit Frontspoiler und Alufelgen keinen Zweifel an dessen Sportlichkeit aufkommen lässt. Im Jahr 1983 schon mit Start-Stopp-System für Benzinsparen ausgestattet war der Passat B2 CL Formel E. Das Formel E bezieht sich hier nicht auf die gleichnamige elektrische Rennserie für Formelfahrzeuge, sondern auf „Economy“ und den vergleichsweise geringen Spritverbrauch des Passat. Seit Beginn der Rallye unterstützt Volkswagen die „Oldtimerei“ quer durch den Freistaat.

Teilnehmen dürfen insgesamt
200 Fahrzeuge bis zu den Baujahren 1976 und ausgewählte Youngtimer bis zum Baujahr 1999. Die Sachsen Classic anno 2019 führt durch das Erzgebirge, das Burgen- und Heideland und die Sächsische Schweiz. Kulinarisches wird beim Zieleinlauf am Samstag aus zwei klassischen Volkswagen Bullis gereicht: Currywurst und Eiskrem sorgen in Leipzig für die Stärkung und Erfrischung zwischendurch.