Wolfsburg. Die Tierhilfe Wolfsburg bittet die Bevölkerung um Hinweise auf einen Tierquäler. Eine Seniorin spendet anonym 3000 Euro an den Verein.

Eine tierliebe Seniorin hat es schon wieder getan: Am Donnerstagmorgen gab die Frau ein in Alufolie gewickeltes Päckchen in der Geschäftsstelle unserer Zeitung ab. Ein Bündel 50-Euro-Scheine steckte darin, nachgezählt 3000 Euro, bestimmt für Tiere in Not.

„Ich glaube es nicht, echt!“, jubelte die stellvertretende Tierhilfe-Vorsitzende Jennifer Bastian über den erneuten Geldsegen für den Wolfsburger Verein. „Unfassbar“ freute sich auch Schriftführerin Claudia Gummert. Sie holte das Geld am Nachmittag gemeinsam mit Ulrike Jordan, Stephanie Wlochinski und Tamara Wolff in der Redaktion der Wolfsburger Nachrichten ab.

Für die Tierhilfe kommt die Spende zu einer Zeit, in der sie besonders hohe Ausgaben hat. „Das Geld hilft uns so dolle. Wir sind diesen Monat jetzt schon bei fast 4000 Euro allein an Tierarztkosten, und es ist noch nicht einmal die Hälfte um“, sagt Bastian. In den vergangenen drei Wochen haben Vereinsmitglieder fast jeden Tag versucht, herrenlose Katzen einzufangen. Claudia Gummert und Tamara Wolff lagen manchmal bis sechs Uhr morgens auf der Lauer. So haben Jennifer Bastian und die Pflegestellen die Bude voll mit Not-Tieren: „Wir sind schon wieder alle komplett überbelegt. Heute haben wir noch eine hochtragende Katze dazubekommen. Die bekommt nächste Woche vermutlich ihre Babys. Jetzt müssen wir noch ein bisschen enger zusammenrücken“, so Bastian.

Eines der Geschosse steckt im Oberschenkel der Katze, ein anderes in einem inneren Organ. . 
Eines der Geschosse steckt im Oberschenkel der Katze, ein anderes in einem inneren Organ. .  © Tierhilfe

Um die Mithilfe der Bevölkerung bittet die Tierhilfe bei ihrer Suche nach einem Tierquäler. Er treibt nach Vermutung des Vereins seit Jahren in Wendschott sein Unwesen. Anlass für den Hilferuf ist ein aktueller Fall: Eine Katze, die Tierschützer Anfang dieser Woche in Wendschott eingefangen haben, wurde vermutlich mit einem Luftgewehr beschossen. Auf Röntgenbildern sind laut Bastian mehrere Geschosse zu sehen. Zudem war die Hüfte des Tiers mehrfach gebrochen und schief zusammengewachsen. Die zwei Jungen der Katze sind unterentwickelt, voller Parasiten und haben deutliche Mangelerscheinungen.

2017 hatten mehrere Wendschotter ihre Katzen vermisst. Eine von ihnen wurde nach Bastians Angaben mit einer Schussverletzung tot aufgefunden. Auch in den Jahren zuvor verschwanden in dem 3000-Einwohner-Ort Katzen. Einzelne tauchten später anderswo wieder auf: in der Vorsfelder Südstadt zum Beispiel, aber auch im Hellwinkel. Die Tierhilfe vermutet, dass ein Katzenhasser die Tiere in eine selbstgebauten Falle gelockt und aus Wendschott weggebracht hat. Hinweise nimmt Jennifer Bastian entgegen, 0176-70914819.